Miele steigert den Umsatz um 12,2 Prozent

Trotz fragiler Lieferketten und rückläufiger Gesamtmärkte hat Miele im Geschäftsjahr 2022 mehr Umsatz erzielt und mehr Geräte verkauft als jemals  zuvor. Auch beim Personal meldet der Familienkonzern mit 23.322 Beschäftigten zum Jahresende den höchsten Stand seiner Geschichte. Durch verstärkte Nutzung von Photovoltaik, „grünem“ Stahl und Kooperationen bei der Elektromobilität sowie weiter verbesserter Energieeffizienz bei den Geräten seien auch beim Klimaschutz substanzielle Verbesserungen erzielt worden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Aktuell zeigen sich die Gesamtmärkte in der Tendenz weiter rückläufig. Deshalb drosselt Miele vorübergehend die Produktion von Waschmaschinen, Trocknern und Staubsaugern, in bestimmten Fällen auch durch einige Tage Kurzarbeit. Trotzdem zeigte sich die Geschäftsleitung für den weiteren Verlauf des Jahres „verhalten optimistisch, dass sich das Geschäft trotz der bestehenden Unwägbarkeiten auf dem hohen Niveau stabil halten oder sogar weiter steigern lässt.“ Eine zentrale Herausforderung auf der Beschaffungsseite bleibe die Preisentwicklung bei Material, Energie und Logistik, betonte Miele.

Mit 12,2 Prozent Umsatzzuwachs ist die Miele Gruppe erneut stärker gewachsen als in ihrem langjährigen Durchschnitt. Hierzu haben in erster Linie die osteuropäischen und asiatischen Länder inklusive China beigetragen, aber auch Australien, Großbritannien, die Niederlande und die USA. In Deutschland wuchs der Umsatz um 5,6 Prozent auf 1,47 Mrd. Euro Umsatz. Der außerhalb Deutschlands erzielte Anteil am Umsatz beträgt 72 Prozent. Erstmals hat Miele in einem Kalenderjahr jeweils mehr als eine Million Waschmaschinen und Geschirrspüler produziert. Auch der Umsatz mit Staubsaugern, Kühlgeräten und Kaffeevollautomaten legte 2022  weiter zu.

Die Business Unit Professional hat 2022 mit ihren Produktbereichen Wäschereitechnik, gewerbliches Geschirrspülen sowie Medizin- und Labortechnik 10,3 Prozent mehr Umsatz erzielt und damit rund 14 Prozent zum Gesamtumsatz beigetragen.

Zur weiteren Stärkung des weltweiten Markenauftritts wurden im vergangenen Jahr 29 Marken Stores neu eröffnet, z. B. in Antwerpen, Athen, London, Nizza, Osaka, Perth und Seoul. Insgesamt verfügt Miele jetzt über mehr als 200 eigene Adressen in 50 Ländern. Weitere Investitionsschwerpunkte liegen auf der Erweiterung der Produktionskapazitäten und deren Umrüstung auf neue Modellreihen sowie auf dem Ausbau der weltweiten IT-Infrastruktur der Miele Gruppe.

Um mit weiterem Wachstums Schritt zu halten, entstehen am Hauptsitz Gütersloh 300 zusätzliche Büroarbeitsplätze. Das zentrale Ersatzteillager mit über 70.000 verschiedenen Teilen wurde um mehr als 50 Prozent erweitert. Im Interesse eines langen Gerätelebens hält Miele weiterhin funktionswichtige Ersatzteile für seine Geräte bis zu 15 Jahre nach Serienauslauf vor.

Im Bereich Nachhaltigkeit wurden 2022 bei Klimaschutz, Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft Zeichen gesetzt: So konnten z. B. durch Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz fünf Gigawattstunden Energie eingespart werden. Auch die Photovoltaikanlage im chinesischen Miele-Werk Dongguan wurde erweitert. Dort erzeugen 9.550 Solarpaneele mehr als 100 Prozent des für die Fabrik notwendigen Stroms. Seit 2019 hat Miele nach eigenen Angaben seine jährliche Stromproduktion über Photovoltaik um insgesamt sieben Gigawattstunden erhöht. In Gütersloh startet gerade ein ambitioniertes Geothermie-Projekt.

Nach dem Ausbau der Elektromobilität und der Nutzung „grünem“ Stahl setzt Miele mit einem Pilotprojekt nun auch auf „grünes“ Aluminium, das zu 100 Prozent mit Ökostrom aus Wasserkraft produziert wird. Über alle Standorte hinweg arbeitet Miele bereits seit 2021 CO2-neutral, und zwar sowohl bei den eigenen Emissionen („Scope 1“) und denen der Energielieferanten („Scope 2“).

Zudem erreichen fast alle Haushaltswaschmaschinen von Miele die Energieeffizienzklasse „A“, ebenso wie fast alle Geschirrspüler der Generation G 7000. Möglich wird das durch besonders kurze Programmlaufzeiten auch bei den Eco-Programmen. Ihre aktuellen Verbräuche, langfristige Nutzungsstatistiken sowie Tipps für klimafreundliches Waschen oder Spülen können sich Kundinnen und Kunden auf dem Consumption Dashboard anzeigen lassen, das Miele auf der IFA vorgestellt hat.