Die langen und intensiven Verhandlungen über einen Zukunfts- und Sozialtarifvertrag für die Standorte der Miele & Cie. KG, der Miele Vertriebsgesellschaft Deutschland KG und der Imperial-Werke OHG sind sind nach Angaben von Miele erfolgreich abgeschlossen worden. Dabei sicherte der deutsche Familienkonzern für die Laufzeit vom 1. August 2024 bis 31. Dezember 2028 den Erhalt aller Standorte in Deutschland zu und verpflichtete sich zu Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro.
Für den angekündigten Personalabbau sei ein freiwilliges Ausstiegsprogramm mit großzügigen Abfindungen und einer sozialen Komponente vereinbart worden, erklärte Miele. Zusätzlich sollen attraktive Konditionen für Altersteilzeit- bzw. Vorruhestandsmodelle sowie Aus- und Weiterbildungsprogramme aufgelegt werden. Betriebsbedingte Kündigungen seien grundsätzlich bis zum 31.12.2027 ausgeschlossen, betonte Miele. Für den Fall, dass sich die vereinbarten Abbauziele nicht sozialverträglich realisieren ließen, könnten nach einem abgestimmten Ablauf auch betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen werden.
Zur Sicherung von Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätzen leisten auch die Beschäftigten einen finanziellen Beitrag. Für die Jahre 2025 bis 2027 entfällt das tarifliche T-Geld. Zudem werden tarifvertragliche Entgelterhöhungen, die bis dahin vereinbart werden, zwei Monate später ausgezahlt als in der Fläche.
Ergänzend wurde vereinbart, für alle deutschen Standorte gemeinsam Zielbilder zu entwickeln, um die Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit der Miele Standorte langfristig zu sichern. Mit diesen Vereinbarungen wollen die Parteien einen wesentlichen Beitrag zur Beschäftigungssicherung in Deutschland und einer erfolgreichen sowie nachhaltigen Transformation bei Miele leisten. Dabei werden in Deutschland ca. 1.300 Arbeitsplätze entfallen, davon bis zu 700 im Rahmen der angekündigten Verlagerung von Teilen der Waschmaschinenproduktion von Gütersloh nach Ksawerów. Die Vereinbarungen stehen noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Mitglieder der IG Metall, sollen aber bis Ende Juni mit den Unterschriften der Tarifparteien finalisiert werden.
„Wir schaffen sehr gute Voraussetzungen für das gemeinsame Ziel, die notwendigen Veränderungen ohne betriebsbedingte Beendigungskündigungen in die Tat umsetzen zu können“, sagte Rebecca Steinhage, Geschäftsführerin Human Resources & Corporate Affairs der Miele Gruppe. Die jetzt getroffenen Regelungen seien ein „gutes Beispiel für gelebte Sozialpartnerschaft in einer für alle Beteiligten herausfordernden Zeit.“