Home Electronics Markt wächst 2021 um 3,1 Prozent

Nach den außerordentlichen Ergebnissen im von der Pandemie geprägten Jahr 2020 hat der Markt für Home Electronics-Produkte im Jahr 2021 weiterhin eine insgesamt positive Entwicklung gezeigt. Allerdings weisen die Zahlen des Home Electronics Market Index (Hemix), der von der gfu Consumer & Home Electronics sowie GfK Retail and Technology erhoben und in Kooperation mit dem Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) für jedes Quartal veröffentlicht wird, nur ein Wachstum auf abgeschwächtem Niveau aus. Der Gesamtumsatz mit Home-Electronics-Produkten ist demnach im Jahr 2021 um 3,1 Prozent auf mehr als 49 Milliarden Euro angestiegen.

Der Bereich Consumer Electronics, der die Segmente Unterhaltungselektronik sowie privat genutzte Telekommunikation und privat genutzte IT-Produkte umfasst, verzeichnete gegenüber 2020 ein Plus von 2,5 Prozent und erreichte ein Umsatzvolumen von mehr als 31 Milliarden Euro. Dabei ging der Umsatz in der Unterhaltungselektronik um 4,3 Prozent auf gut 8,9 Milliarden Euro zurück. Bei den Fernsehgeräten fiel das Minus mit  6,8 Prozent auf rund 3,9 Milliarden Euro deutlich geringer aus als der Rückgang der Stückzahlen: Sie fielen um 19,7 Prozent auf knapp 5,8 Millionen Geräte. Deren Durchschnittspreis legte um 16.1 Prozent von 583 auf 677 Euro zu, weil sich die Kunden für größere und besser ausgestattete Geräte entschieden.

Der Bereich Home Audio verzeichnete insgesamt ein Umsatzminus von 9,8 Prozent auf weniger als eine Milliarde Euro, wobei ausschließlich das Segment Connected Audio einen marginalen Zuwachs von 0,8 Prozent aufwies. Die Umsätze mit Audio-/Video-Zubehör fielen um 2,7 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Euro. Dabei erwies sich das Geschäft mit Kopfhörern und Stereo-Mobilfunkheadsets mit einem Umsatz von 1,24 Millarden Euro (plus 0,1 Prozent) aufgrund guter Nachfrage als stabil, der Durchschnittspreis ging um 1,8 Prozent auf 78 Euro zurück. Ausgesprochen positiv entwickelte sich das Segment Videogames-Konsolen, in dem der Umsatz um 18,7 Prozent auf 813 Millionen Euro stieg, während die Stückzahl um 5,1 Prozent auf 2,2 Millionen zulegte. Einem noch höheren Wachstum stand nur die mangelnde Verfügbarkeit der Produkte entgegen.

Im Segment der privat genutzten Telekommunikation ergab sich 2021 im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzzuwachs von sieben Prozent auf knapp 13,6 Milliarden Euro. Wichtige Wachstumstreiber waren Core Wearables wie Smartwatches, für welche die Kunden mit 1,35 Mrd. Euro 19,4 Prozent mehr ausgaben als im Vorjahr. Der Umsatz mit Smartphones stieg um 6,3 Prozent auf 11,93 Milliarden Euro, obwohl die Zahl der verkauften Geräte um 4,4 Prozent auf knapp 21,5 Mio. Stück zurückging.

Der Umsatz mit privat genutzten IT-Produkten legte 2021 um 3,1 Prozent auf mehr als 8,7 Milliarden Euro zu. Dabei zeigten in der Sparte PCs lediglich die Tablets mit einem Umsatz von 2,19 Milliarden Euro (plus 26,4 Prozent) und einem Absatz von 5,45 Millionen Stück (plus 19,2 Prozent) eine positive Entwicklung. Bei Desktop-PCs und Notebooks gingen die verkauften Stückzahlen um 11,0 bzw. 12,3 Prozent deutlich zurück, der Umsatz sank aufgrund gestiegener Durchschnittspreise aber nur moderat um 0,9 bzw. 2,8 Prozent.

Die seit langem positive Entwicklung im Bereich Hausgeräte setzte sich auch 2021 fort, allerdings verlor das Wachstum etwas an Schwung: Bei den Großgeräten ergab sich bei einem Umsatz von rund 10,4 Milliarden Euro immer noch ein Plus von 4,8 Prozent. Nach einem außerordentlichen Zuwachs um 21,3 Prozent im Jahr 2020 stieg der Umsatz mit Elektro-Kleingeräten 2021 um 3,4 Prozent auf fast 7,4 Milliarden Euro.

„Der verstärkte Fokus auf die eigenen vier Wände sowie das Arbeiten und der Unterricht zuhause sorgten 2020 durch die Käufe von Consumer Electronics-, IT- und Telekommunikations-Produkten sowie Elektrohausgeräten für eine Sonderkonjunktur und für ein außergewöhnliches Umsatzwachstum von 11,6 Prozent”, kommentierte Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu Consumer & Home Electronics GmbH, die Marktentwicklung. „In Teilbereichen des Marktes hat sich die Entwicklung auch 2021 fortgesetzt und so erneut zu einem Wachstum geführt. Dies fiel aber in allen Segmenten geringer aus als im Vorjahr. Zudem zeigt beispielsweise der rückläufige Absatz von TV-Geräten, dass die Pandemie-bedingte Sonderkonjunktur zu Ende gegangen ist.“

Was die Entwicklung im Jahr 2022 angehe, sei aufgrund der aktuellen Krisensituation, der immer noch gestörten Lieferketten, weiterer Logistikprobleme sowie der damit verbundenen Versorgungsengpässen bei Komponenten, Bauteilen und manchen Rohmaterialien eine seriöse Prognose derzeit nicht möglich, erklärte die gfu in einer Pressemitteilung.