Das Comeback der Anga Com, Europas führender Kongressmesse für Breitband, Fernsehen & Online, ist gelungen. Mit mehr als 18.000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen habe die Veranstaltung 90 Prozent der Rekordzahl des Jahres 2019 erreicht und damit alle Erwartungen an den Restart übertroffen, erklärten die Veranstalter. In zwei Hallen auf dem Kölner Messegelände zeigten 390 Aussteller aus 33 Ländern auf mehr als 22.000 qm Ausstellungsfläche ihre Produkte und Dienstleistungen.
Besonders viele Flächenerweiterungen und Neuzugänge verzeichnete die Fachmesse nach eigenen Angaben bei den Themen Glasfaser, DOSCIS 4.0 und Connectivity. Bei den Medienthemen standen Streaming, OTT und AppTV im Vordergrund.
Zu den Höhepunkten des Kongressprogramms zählten in diesem Jahr erstmals fünf Gipfeldiskussionen zu verschiedenen aktuellen Theman. Dabei traten hochkarätige Repräsentanten der Breitband- und der Medienbranche auf, darunter Susanne Aigner (Discovery), Nicole Agudo Berbel (Seven.One Entertainment Group), Matthias Dang (RTL Deutschland), Thorsten Dirks (Deutsche Glasfaser), Srini Gopalan (Deutsche Telekom), Andreas Laukenmann (Vodafone Deutschland), Timo von Lepel (NetCologne), Dr. Daniel Ritz (Tele Columbus), Dr. Christoph Schneider (Amazon Prime Video), Christine Strobl (ARD) und Elke Walthelm (Sky Deutschland).
Wie ein roter Faden zog sich die Forderung nach weniger Bürokratie beim Ausbau der Netze und der Digitalisierung durch die Diskussionen. Mit gutem Grund: Bei der Digitalisierung liegt Deutschland in einer Rangliste von 28 OECD-Ländern unter den letzten fünf. Während z. B. in Estland praktisch alle Behördenangelegenheiten vom Reisepass-Antrag bis zum Hauskauf digital erledigt werden könnten, werde in Deutschen Ämtern immer noch gefaxt, beklagte Telekom Deutschland-Chef Srini Gopalan auf dem Digitalgipfel zur Eröffnung der Anga Com. Dem pflichtete Thorsten Dierks bei: 21 Genehmigungen seien notwendig, um in einer Straße ein Kabel zu verlegen, berichtete der CEO der Deutschen Glasfaser. Hier müssten Bund und Länder die Kommunen in die Pflicht nehmen.
Einigkeit herrschte in der Diskussionsrunde, zu der auch Andreas Laukenmann von Vodafone Deutschland und Timo von Lepel von NetCologne gehörten, auch darüber, dass ein schneller Netzausbau wesentlich dazu beitragen kann, die Herausforderungen der Klimakrise zu bewältigen. Denn umweltfreundliches Wachstum, so der einhellige Tenor, sei nur mit Digitalisierung möglich, und dafür brauche man Breitband.
Auch wenn es für viele noch ungewohnt war, sich in vollen Messe- und Kongresshallen ohne Maskenpflicht zu bewegen, genossen es (fast) alle Beteiligten auf der Anga Com sichtlich, sich endlich wieder ohne lästige Einschränkungen mit anderen Menschen auszutauschen. „Die Rückmeldungen der Aussteller und Besucher, die ich erhalten habe, waren geradezu euphorisch”, sagte Thomas Braun, Präsident des Breitbandverbandes Anga. „Der Erfolg der Veranstaltung wird unsere boomende Branche zusätzlich beflügeln. Hinzu kommt eine klare und einhellige Botschaft an die Politik: Die öffentliche Verwaltung muss die versprochene Entbürokratisierung und Digitalisierung jetzt zügig umsetzen, und dies nicht nur auf Bundesebene, sondern auch in den Ländern und Kommunen.” Die Anga Com habe ihre Position als branchenführender Markplatz und Kongress unter schwierigsten Bedingungen nochmals eindrucksvoll ausgebaut, fügte Braun hinzu. „Meine herzlichste Gratulation gilt unserem Geschäftsführer Dr. Peter Charissé, der immer an das erfolgreiche Comeback der Präsenzmesse geglaubt hat und das mit Hartnäckigkeit, Geschick und einem sensationellen Ergebnis unter Beweis gestellt hat.“
Der Termin für die nächste Veranstaltung steht bereits fest: Die Anga Com 2023 soll vom 23. bis 25. Mai 2023 in Köln stattfinden.