Der Verband der Elektro- und Digitalindustrie ZVEI fordert angesichts der Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump von der EU eine schnelle Einigung auf Gegenmaßnahmen. Handelsbarrieren durch USA belasteten beide Seiten unnötig, heißt es in einer Pressemitteilung. Gegenreaktionen der EU seien notwendig, da ein Dialog auf Augenhöhe nur aus einer Position der Stärke möglich sei. Die Elektro- und Digitalindustrie als international eng verzahnte Branche bekomme Handelsbarrieren besonders zu spüren.
„Die Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump ist ein belastender Rückschritt für den freien und regelbasierten Welthandel“, stellte der Vorsitzende der ZVEI-Geschäftsführung Wolfgang Weber, mit Blick auf die drohenden Zölle auf EU-Produkte sowie das Hin und Her bei Zöllen auf Produkte aus Mexiko, Kanada und China fest. „Sie wirkt sich negativ auf globale Wertschöpfungsketten aus, verteuert Produkte und verschärft geopolitische Spannungen.“ Deutschland und Europa dürften bei aller Offenheit nicht blauäugig sein, sondern müssen sich darauf vorbereiten, schnell und entschlossen auf weitere, vor allem gegen die EU gerichtete handelspolitische Maßnahmen zu reagieren, fügte Weber hinzu.
Der transatlantische Handel mit elektrotechnischen und elektronischen Gütern zwischen der EU und den USA hat nach Angaben des ZVEI ein jährliches Volumen auf mehr als hundert Milliarden Euro. „Bauteile überqueren während der Produktion oft mehrfach Grenzen, bevor sie in Endprodukten verbaut werden”, betonte Weber. „ Neue Handelsbarrieren gefährden diesen für beide Seiten vorteilhaften Austausch“, so Weber. Nicht nur die Herstellung werde dadurch verteuert, auch Innovationen würden verlangsamt und Wohlstand gemindert.