Die Miele Gruppe hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem Umsatzrekord abgeschlossen. Der Pandemie zur Trotz verzeichnete der Gütersloher Familienkonzern im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzwachstum von 6,5 Prozent auf 4,5 Mrd. Euro. Besonders positiv entwickelten sich die Geschäfte in Deutschland und China, bei den Produktkategorien legten Staubsauger und Kühlgeräte besonders stark zu. Mit 20.944 Mitarbeitern erreichte das Unternehmen auch eine historische Höchstmarke bei den Beschäftigten.
Die Miele-Geschäftsleitung führt den Erfolg vor allem auf die starke Marke, das hochwertige Produktangebot und den Ausbau der digitalen Vermarktung zurück. Die Pandemie habe dabei zu einer sprichwörtlichen Fahrt auf der Achterbahn geführt, heißt es in einer Pressemitteilung. Nach einem vielversprechenden Jahresauftakt seien deutliche Einbrüche in der Zeit von März bis Mai von Nachholeffekten im Sommer und einer herausragenden zweiten Jahreshälfte mehr als kompensiert worden. Eine von den Corona-Beschränkungen ausgehende Sonderkonjunktur sorgte bei den Hausgeräten für kräftigen Rückenwind, weil viele Menschen das Geld, das sie sonst für Reisen und in Restaurants ausgeben, in ihr Zuhause investiert haben.
In Deutschland erzielte Miele ein Umsatzwachstum von 8,8 Prozent auf 1,33 Mrd. Euro. Damit erwirtschaftete das Unternehmen 29,5 Prozent seines Geschäftsvolumens auf dem Heimatmarkt. Zuwächse gab es auch in wichtigen europäischen Nachbarländern wie Benelux, Frankreich, Österreich und der Schweiz. In Osteuropa und in China legte Miele ebenfalls deutlich zu. Trotz schwerer Beeinträchtigungen durch die weiterhin alarmierende Ausbreitung des Corona-Virus konnte das Geschäft in anderen relevanten Märkten wie Großbritannien und den USA etwa auf Vorjahresniveau gehalten werden. Unter den Vertriebskanälen habe sich vor allem der Online-Umsatz positiv entwickelt, erklärte Miele.
Bei den Stückzahlen haben im Berichtsjahr fast alle Miele Produktgruppen Allzeithochs erreicht. Bei der Bodenpflege wirkte sich die Ende 2019 erfolgreich durchgeführte Einführung des Akku-Handstaubsaugers Triflex HX1 besonders positiv aus, aber auch die Spitzenmodelle der klassischen Bodenstaubsauger waren gefragt. Der Corona-bedingte Mehrbedarf nach langfristiger und zuverlässiger Vorratshaltung belebte den Absatz von Kühl- und Gefriergeräten. In der Küche profitierte Miele von den smarten Funktionen der aktuellen Einbaugeräte-Generation 7000 sowie der Geschirrspüler G 7000. Bei der Wäschepflege konnte das Unternehmen ebenfalls weiter zulegen.
Wegen der historisch hohen Verkaufszahlen produzieren die Miele Werke jetzt mit sehr hoher Auslastung, nachdem im Frühjahr 2020 mehrwöchige Produktionsstopps nicht zu vermeiden waren. Zum Teil werden jetzt Sonderschichten gefahren und Kapazitäten dauerhaft erweitert. Dennoch seien bei Waschmaschinen, Trocknern und Geschirrspülern je nach Modell Lieferzeiten von mehr als sechs Wochen derzeit nicht zu vermeiden, erklärte Miele. Es werde aber im permanenten Austausch mit den Handelspartnern weiterhin alles darangesetzt, die Wartezeiten möglichst gering zu halten und Lieferrückstände abzubauen.
Zum Ausgleich für das Arbeiten unter nach wie vor erschwerten Bedingungen und die im zweiten Quartal eingetretenen finanziellen Einbußen durch Kurzarbeit oder freiwilligen Verzicht haben alle Miele Beschäftigten weltweit im Dezember eine Sonderzahlung in Höhe von 40 Prozent eines Monatsentgeltes erhalten.