Der Markt für Home Electronics-Produkte hat im ersten Quartal 2021 ein Umsatzvolumen von elf Milliarden Euro erreicht und liegt damit im Vergleich zum Vorjahres-Zeitraum um 4,8 Prozent im Plus. Das ergibt sich aus dem Home Electronics Market Index (Hemix), der von der gfu Consumer & Home Electronics sowie GfK Retail and Technology erhoben und in Kooperation mit dem Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) für jedes Quartal veröffentlicht wird. In einigen Produktkategorien, darunter TV-Geräte, zeigten sich allerdings negative Auswirkungen des andauernden Lockdowns.
Mit einem Umsatz von rund sieben Milliarden Euro verzeichnete der Bereich Consumer Electronics ein Plus von 4,1 Prozent im Vergleich. Das ist im Wesentlichen der ungebrochenen Nachfrage nach privat genutzten IT-Produkten zu verdanken, die mit einer Rate von 12,9 Prozent ihr Wachstum fortsetzten und ein Umsatzvolumen von 2,2 Milliarden Euro erreichten. Mit einem Zuwachs um vier Prozent auf knapp drei Milliarden Euro Umsatz entwickelte sich auch die privat genutzte Telekommunikation positiv. Die Unterhaltungselektronik musste dagegen einen Rückgang um 4,5 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro hinnehmen.
Hier ging der Verkauf von Fernsehern wegen der langfristig geschlossenen Geschäfte im ersten Quartal 2021 um 10,8 Prozent auf 1,4 Millionen Geräte zurück, der Umsatz sank um 3,3 Prozent auf 871 Millionen Euro. Der Durchschnittspreis stieg allerdings durch den anhaltenden Trend zu größeren Bilddiagonalen und besserer Ausstattung um 8,4 Prozent auf 612 Euro.
Das Home Audio Segment verzeichnete ein Umsatzminus von 14,1 Prozent auf 211 Millionen Euro; bei einem um 7,3 Prozent zurückgegangenen Umsatz von 303 Millionen Euro verzeichnete die Produktsparte Audio-/Video-Zubehör seit langer Zeit erstmals ein Umsatzminus. Zuwächse gab es dagegen bei den Spielkonsolen; der Umsatz stieg in dieser Kategorie um 31,7 Prozent auf 133 Millionen Euro, derAbsatz legte um 16,8 Prozent auf 456.000 Stück zu. Dabei stieg der Durchschnittspreis um 12,8 Prozent auf 293 Euro.
Der Kameramarkt setzt mit einem Minus von 25,6 Prozent auf 196.000 Stück seine quantitative Talfahrt fort, die wachsende Bedeutung hochpreisiger Modelle begrenzte den Umsatzrückgang aber auf 8,2 Prozent; das bedeutete ein Volumen von 126 Mio. Euro. Auch bei den Wechselobjektiven fing der von 580 auf 655 Euro gestiegene Durchschnittspreis die Folge des Mengenrückgangs um 7,4 Prozent auf 120.000 Stück ab. Damit lag der Umsatz mit 79 Mio. Euro um 4,0 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Absatz von Actioncams (inkl. Camcorder) ging um 32 Prozent auf 61.000 Stück zurück, der Umsatz erreichte 23 Mio. Euro (minus 9,2 Prozent), da der Durchschnittspreis um 33,4 Prozent auf 368 Euro zulegte.
Bei den Produkten der privat genutzten Telekommunikation zeigten sich Core Wearables wie Fitnesstracker und Smart Watches wieder mit großen Zuwächsen in Umsatz (plus 32,6 Prozent auf 273 Mio. Euro) und Stückzahl (plus 29,5 Prozent auf knapp 1,6 Mio.). Dabei stieg auch der Durchschnittspreis um 2,3 Prozent auf 172 Euro. Dank eines weiter auf 565 Euro (plus 9,8 Prozent) angestiegenen Durchschnittspreises verzeichnete auch die Sparte der Smartphones im ersten Quartal 2021 einen Zuwachs beim Umsatz, der um 2,4 Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro zulegte. Die verkaufte Stückzahl sank dabei allerdings um 6,7 Prozent auf 4,6 Millionen Geräte (- 6,7 %). Dies sei ebenfalls auf die geschlossenen Ladengeschäfte zurückzuführen, erklärte die gfu in einer Pressemitteilung.
Die Produktsegmente Desktop PCs (minus 17,5 Prozent) und Notebooks (- 17,2 %) verzeichneten deutliche Stückzahlrückgänge, während Tablet-PCs (plus 63,1 Prozent) und Monitore (plus 22,5 Prozent) weiter deutlich im Plus waren. Entsprechend verringerte sich der Umsatz mit Desktop PCs um 8,8 Prozent auf 230 Millionen Euro, der mit Notebooks um 3,1 Prozent auf 870 Mio. Euro. Bei Tablet-PCs (plus 79,1 Prozent auf 553 Millionen Euro) sowie bei Monitoren plus 37,5 Prozent auf 264 Millionen Euro. In diesen Kategorien sind jeweils auch die Durchschnittspreise zweistellig gewachsen.
Bei der Bewertung der Zahlen für die IT-Produkte ist zu berücksichtigen, dass im ersten Quartal 2020 die Zahlen für PCs und Notebooks durch die Investitionen für Home-Office-Ausstattungen und Distanzunterricht außergewöhnlich angestiegen waren. Da dieser Nachfrageschub nun offensichtlich abgeschlossen sind, zeigten sich im ersten Quartal 2021 nur bei Monitoren und Tablet-PCs noch positive Effekte.
Bei den Hausgeräten gab es im ersten Quartal 2021 unterschiedliche Entwicklungen: Elektro-Großgeräte mussten wegen der geschlossenen Geschäfte einen Umsatzrückgang von 3,3 Prozent auf knapp 2,3 Milliarden Euro hinnehmen, Kleingeräte verzeichneten dagegen erneut einen deutlichen Zuwachs um 21,9 Prozent und erreichten einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro.