HDTV – Durchbruch in der zweiten Runde

Es sind aktuell vor allem die Displays, die in einer bislang nicht gekannten Vielfalt angeboten werden. Und viele von denen haben bereits das Logo „HD ready“. Vereinfacht gesagt kommt nur da wirklich HDTV raus, wo auch „HD ready“ drauf steht. Dabei handelt es sich vor allem um Plasma- und LC-Displays, DLP-Front- oder Rückprojektionsgeräte. Auch HDTV-Röhren, LCoS- oder OLED-Geräte sind verfügbar oder zumindest angekündigt. Außerdem können auch leistungsstarke Computer mit HDTV-Sat-Empfangskarten und Software ausgestattet werden.

„HD ready“ sind die Displays allerdings nur, wenn sie eine physikalische Auflösung von mindestens 720 Zeilen vorweisen. Auch das Format „Widescreen“, sprich 16:9, ist vorgeschrieben. Die HD-Displays müssen neben analogen Komponenteneingängen auch über die digitalen Schnittstellen DVI (Digital Visual Interface) oder (High Definition Multimedia Interface) mit dem entsprechenden Kopierschutz ausgestattet sein. Unterstützt werden die HD-Formate 1280 x 720p und 1920 x 1080i, jeweils mit 50 und 60 Bildern pro Sekunde. Diese Parameter hat der europäische Industrieverband der Unterhaltungselektronik-Hersteller EICTA (European Information & Communications Technology Industry Association) festgelegt.

Auch die neuen DVD-Formate HD-DVD und Blu-ray werden auf der IFA 2005 Thema sein. Sie eignen sich aufgrund ihrer großen Speicherkapazität zur Aufzeichnung des hoch auflösenden Fernsehens.

HDTV wird vor allem über das Astra-Satellitensystem verbreitet. Außerdem wollen auch Kabelnetzbetreiber HDTV-Programme in ihre Anlagen einspeisen. Inzwischen gibt es für ambitionierte Videofilmer HDV-Camcorder, mit denen beste Bildqualität möglich wird. Auch lassen sich digitale Fotos sehr gut in HDTV wiedergeben.

High Definition Television zeichnet sich vor allem durch eine unglaubliche Schärfe, mehr Details sowie das 16:9-Format und Surround-Sound aus. Den Unterschied zwischen einem Standard- und HDTV-Bild erkennt man auf den ersten Blick – sofern die richtigen Bilder übertragen werden. Einige Programmveransalter und DVD-Produzenten sind bereits aktiv dabei. Seit dem 1. Januar 2004 ist beispielsweise aus Belgien Euro 1080 mit seinem Programm HD1 über Satellit auf Sendung. Die Smartcards zur Entschlüsselung sind relativ preiswert. Noch im Sommer dieses Jahres sollen mit HD2 und HD5 zwei weitere Programme folgen, die einerseits zur Information des Handels und der Konsumenten, andererseits auch zur Übertragung von bestimmten Sport und anderen kulturellen Ereignissen vorgesehen sind.

Der Satelliten-Betreiber SES Astra sendet seit dem 1. September 2004 über einen eigenen HDTV-Promotion-Kanal unverschlüsselte HDTV-Bilder aus verschiedenen Genres, die vor allem dem Handel und dem Endanwender Appetit auf bessere Bilder machen sollen. Ab dem 1. November 2005 schließlich wird der Pay-TV-Anbieter Premiere mit drei HDTV-Kanälen starten, mit Filmen, Dokumentationen und Sport. Auch andere Broadcaster wollen bald mit von der Partie sein, um ein entsprechendes Terrain besetzen zu können. Vor allem ProSieben und Sat 1 haben mit der Übertragung diverser HDTV-Filme und -Dokumentationen bewiesen, daß die neue Fernsehtechnik nicht länger Wunschgedanke sein muß.