Conrad Electronic gibt stationären B2C Einzelhandel fast vollständig auf

Conrad Electronic hat angekündigt, sich praktisch vollständig aus dem stationären B2C Einzelhandel zurückzuziehen. Mit Ausnahme des Standorts Wernberg-Köblitz werden alle Filialen geschlossen, deren Format auf die Versorgung von Endkunden ausgerichtet ist. Diese sollen aber weiter online bei Conrad einkaufen können. Der Rückzug ist Teil eines Strategiewechseln, mit dem sich der Hirschauer Elektronikhändler auf das B2B Geschäft fokussieren und zu Europas führender B2B-Beschaffungsplattform für technischen Betriebsbedarf entwickeln will.

Bereits im Frühsommer 2020 hatte Conrad im nordrhein-westfälischen Hürth seine erste B2B-Filiale eröffnet. Jetzt sucht das Unternehmen nach weiteren Standorten für dieses Format. „Natürlich fällt uns dieser Schritt sehr schwer”, erklärte Ralf Bühler, CEO der Conrad Electronic SE. „Wir haben unsere Beschäftigten daher frühzeitig informiert und sind in Gesprächen, um sozialverträgliche Regelungen zu finden und unserer sozialen Verantwortung gerecht zu werden. Mitarbeitende aus den Filialen haben selbstverständlich die Möglichkeit, sich auf offene Stellen innerhalb der Conrad Gruppe zu bewerben.”

In seiner fast 100jährigen Geschichte hat sich Conrad Electronic schon einmal aus dem konsumentenorientierten Einzelhandel zurückgezogen. In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts hatte Klaus Conrad fast alle damaligen Filialen geschlossen, um vollständig auf den Versandhandel zu setzen.