Die Ceconomy AG, Muttergesellschaft von MediaMarktSaturn, hat sich im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (1. Oktober bis 31. Dezember 2023) nach eigenen Angaben besser als der Markt entwickelt. Der Umsatz stieg im Vergleich zu Vorjahresquartal um 4,9 Prozent auf 7,1 Mrd. Euro, das bereinigte operative Ergebnis lag mit 224 Mio. Euro (Vorjahr 274 Mio. Euro) im Rahmen der Erwartungen. Beim Vergleich mit dem Vorjahr seien vor allem inflationsbedingte Kostensteigerungen zu berücksichtigen, betonte Ceconomy in einer Pressemitteilung. Durch striktes Kostenmanagement sei es jedoch gelungen, diese teilweise zu kompensieren.
„Wir sind gut in das neue Geschäftsjahr gestartet”, kommentierte CEO Dr. Karsten Wildberger. „Unsere gute Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft hat sich ausgezahlt und viel Kundennachfrage erzeugt. Wir sind stärker gewachsen als der Markt. Zugleich sind wir operativ und bei der Umsetzung unserer Strategie vorangekommen. Unsere Maßnahmen, um den Inflationsdruck zu dämpfen, greifen. Wir blicken daher zuversichtlich und entschlossen auf die kommenden Monate.“
Im größten Markt Deutschland habe Ceconomy substanzielle Fortschritte bei der Trendumkehr erreicht und das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr verbessert, erklärte das Unternehmen. Auch in den Niederlanden habe sich die Handelsgruppe deutlich erholt und das Ergebnis gesteigert. In der Türkei setzt Ceconomy das profitable Wachstum fort, in Italien wurde die Geschäftsentwicklung hingegen durch ungünstige gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen gebremst.
In Schweden haben MediaMarktSaturn und der nordeuropäische Elektronikhändler Power International AS („Power“) eine strategische Vereinbarung über die Veräußerung des lokalen Geschäfts des Ceconomy Tochtergesellschaft abgeschlossen, in deren Rahmen Power 100 Prozent von MediaMarkt Schweden übernimmt. Die 29 Standorte sowie die rund 1.300 Mitarbeitenden sollen Teil des nordeuropäischen Unternehmens werden. Im Gegenzug erhält MediaMarktSaturn eine Minderheitsbeteiligung von 20 Prozent an Power Sweden.
Das stationäre Geschäft von Ceconomy erholte sich im Laufe des ersten Quartals weiter. Steigende Kundenfrequenz führte in den Märkten zu einem Umsatzwachstum von 6,0 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro. Nachdem ein Drittel der Standorte modernisiert worden seien, liege die Flächenproduktivität in diesen Märkten um rund 10 Prozent höher als in denen, die noch modernisiert werden sollen, erklärte das Unternehmen.
Mit 1,8 Mrd. Euro entfiel gut ein Viertel des Quartalsumsatzes auf das Online-Geschäft. Damit sei der Online-Anteil weiterhin fast doppelt so hoch wie vor der COVID-19-Pandemie, erklärte Ceconomy. Die im Berichtszeitraum erreichte Pick-up-Quote von 37 Prozent bestätige den Omnichannel-Ansatz. Zu diesem zählt auch der Marketplace, auf dem nach dem Rollout in Deutschland, Spanien und Österreich Ende Dezember 2022 rund 900 Reseller insgesamt 700.000 Produkte anboten.
Im Bereich Services & Solutions steigerte Ceconomy den Umsatz im ersten Quartal gegenüber der Vorjahresperiode um 14,5 Prozent auf 394 Mio. Euro, das entsprach einem Anteil von 5,6 Prozent am Gesamtumsatz. Die gute Entwicklung dieses Segments werde vom Wachstum im stationären Geschäft getrieben, erklärte Ceconomy. Neben dem Verkauf von Mobilfunkverträgen und Garantieverlängerungen hätten sich auch neue Dienstleistungen wie die Inzahlungnahme von gebrauchten Elektrogeräten oder Mietangebote vielversprechend entwickelt.
Die Cash-Position von Ceconomy hat sich zum Jahresende 2022 um 350 Mio. Euro auf 2,6 Mrd. Euro erhöht. Dazu habe vor allem die Reduzierung der Lagerbestände beigetragen, erklärte das Unternehmen. Zudem sei es gelungen, den Warenumschlag erheblich zu verbessern.
Vor dem Hintergrund der unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen plant Ceconomy für den weiteren Jahresverlauf in zwei Szenarien: Im ersten Szenario erwartet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2022/23 unter der Voraussetzung, dass sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht verschlechtern werden und der Markt für Consumer Electronics allenfalls moderat schrumpfen wird, eine leichte Steigerung des Umsatzes und eine deutliche Verbesserung des bereinigten EBIT. Das zweite Szenario berücksichtigt eine ungünstigere gesamtwirtschaftliche Entwicklung, als heute abzusehen ist, und eine stärkere Abnahme der Nachfrage nach Consumer Electronics Produkten. In diesen Fall rechnet Ceconomy mit deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Ertrag.
„Nach allem, was wir im ersten Quartal gesehen haben, halten wir Szenario Eins für wahrscheinlicher und können unsere Einschätzung aus dem Dezember bekräftigen“, sagte Wildberger.