Alf Henryk Wulf hat am 1. Januar 2023 das Amt des Präsidenten des VDE übernommen. Er folgt auf Prof. Dr. Armin Schnettler, der trotz der Herausforderungen in seiner Amtszeit auf erfolgreiche zwei Jahre zurückblickt und den Übergang konstruktiv begleiten will. Für Wulf ist der VDE kein Neuland: Er war bereits 2011 – 2012 Präsident der Organisation, die seit über 125 Jahren besteht und als einzige weltweit Wissenschaft, Standardisierung, Prüfung, Zertifizierung und Anwendungsberatung unter einem Dach vereint.
Wulf war nach seinem Studium an der TU München viele Jahre in führenden Positionen bei Unternehmen wie Alcatel-Lucent, Alstom und GE Power tätig. Derzeit ist der gut vernetzte Elektroingenieur aktiver Investor und gehört als Mitglied bzw. Vorsitzender verschiedenen Aufsichtsräten an. In seiner zweiten Amtszeit als VDE Präsident will Wulf vor allem auf eine höhere Sichtbarkeit des VDE sowie eine größere inhaltliche Bandbreite hinarbeiten: „Dazu zählen alle Bereiche der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik sowie angrenzende Bereiche, womit ich drei ganz bestimmte meine: die Umwelttechnik, das Transportwesen inklusive des maritimen Teils sowie des individuellen Verkehrs und das Segment der modernen Energie.“ Um dies zu erreichen, sei es notwendig, dass sich alle daran beteiligten und eine offene Kommunikation stattfinde, fügte Wulf hinzu.
Ein weiterer Baustein für die Zukunft ist aus Sicht des neuen VDE Präsidenten die All Electric Society. Das Konzept sieht vor, dass regenerativ erzeugte Elektrizität weltweit zur neuen primären Energieform wird und fossile Brennstoffe ersetzt. Dafür werden in Zukunft neben Fragen der Elektrotechnik auch Themen aus der Informationstechnik wichtig.
Um diese Entwicklung fachlich auf allen Ebenen unterstützen zu können, soll der VDE Campus als Begegnungsstätte für die eigenen Fachgesellschaften dienen sowie Interessierte und Engagierte von außerhalb des VDE zusammenführen. Auf dem neuen Campus sollen zudem neben der DKE als Kern der Normung auch das Prüf- und Zertifizierungsinstitut und alle anderen Bereiche der VDE Gruppe vertreten sein. „Ich möchte Frankfurt auf diese Weise als Mittelpunkt der Normungswelt etablieren”, betonte Wulf. „Ich möchte, dass aus diesem Forum heraus Inhalte kommuniziert werden, die politischen Entscheidungsträgern eine präzise Grundlage für zukunftsweisende Weichenstellungen bieten.”