Neunzig Prozent der 1,7 Millionen Reparaturanfragen, die im vergangenen Jahr im ZVEI organisierten Hersteller von Elektro-Haushaltsgeräten erreichten, konnten erfolgreich bearbeitet werden. Das ergibt sich aus einer im Sommer 2024 durchgeführten Befragung, an der rund 25 Prozent der Mitglieder der ZVEI-Fachverbände Elektro-Haushaltgeräte teilnahmen, darunter die größten deutschen Unternehmen der Branche.
In den meisten Fällen war eine Reparatur möglich (79 Prozent), die dann auch nahezu immer erfolgreich durchgeführt (98 Prozent). In anderen Fällen reichte eine Beratung hinsichtlich Bedienung des Geräts oder des Umgangs mit einer Fehlermeldung aus, weil bei diesen Anfragen kein Defekt vorlag. In anderen Fällen wurden die Geräte im Zuge der gesetzlichen Gewährleistung ausgetauscht.
Die ZVEI-Umfrage brachte auch wichtige Erkenntnisse zur Ersatzteilverfügbarkeit für Privatpersonen, die ihr Gerät selbst reparieren möchten: 93 Prozent der Ersatzteilanfragen konnten 2023 zufriedenstellend beantwortet werden, auch wenn aus Sicherheitsgründen nicht alle Ersatzteile herausgegeben werden können. „Gesetzlich wird beim Zugang zu Ersatzteilen zwischen Privatpersonen und professionellen Reparateuren unterschieden, denn die Gefahren bei Reparaturen von Elektrogeräten sind nicht zu unterschätzen”, betonte Carine Chardon, Geschäftsführerin der ZVEI-Fachverbände Elektro-Hausgeräte. „In vielen Fällen ist es nicht nur ratsam, sondern unbedingt erforderlich, hier die Profis ranzulassen.“
Der ZVEI unterstütze das Ziel der Politik, die Zahl der Reparaturen zu erhöhen, fügte Chardon hinzu. „Um die Reparaturkultur in Deutschland und Europa zu stärken, brauchen wir einen ganzheitlichen Ansatz. Neben Vorgaben für Hersteller im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Reparatur in Verbindung mit produktspezifischem Ökodesign sind Aufklärungsarbeit, etwa im Rahmen von Kommunikationskampagnen, oder Inzentives wie ein ,Reparaturbonus’ wichtig.“ Daher sei die von der Bundesregierung in Aussicht gestellte Förderung von Reparaturinitiativen grundsätzlich richtig – erforderlich sei dabei, dass diese Förderungen diskriminierungsfrei gestaltet werden und dort angesetzt wird, wo Reparaturen in der Breite Wirksamkeit entfalten.