Zattoo-Studie bestätigt Aussagen von Telekom-Chef Tim Höttges

Eine Umfrage, die das Marktforschungsunternehmen YouGov im Auftrag des Streaming-Anbieters Zattoo durchführte, bestätigt die jüngsten Aussagen von Tim Höttges zum Wegfall des Nebenkostenprivilegs. Der Telekom-Chef hatte vermutet, Vodafone erlaube vielen hunderttausend Kunden, Kabel-TV ohne neuen Vertrag kostenlos weiter zu nutzen, um sie langfristig an das eigene Netz zu binden. Der Hintergrund: Nachdem Vodafone am 1. Juli 2024 mehr als zwei Millionen TV-Kunden verlor, deren Beiträge über die Nebenkosten abgerechnet wurden, konnte die Telekom nur 600.000 Neuverträge für MagentaTV verbuchen.

Die jüngste repräsentative Branchenerhebung von YouGov bestätigte die Ergebnisse einer Befragung, die im September 2024 stattfand: Ein Drittel der betroffenen Mieter hat bis heute keine aktive Entscheidung für einen neuen Empfangsweg getroffen, sonder empfängt weiterhin Kabelfernsehen ohne eigenen Vertrag. Dagegen hätten sich bisher 30 Prozent der Betroffenen aktiv für einen Vertrag mit ihrem bisherigen Anbieter entschieden, erklärte Zattoo in einer Pressemitteilung. Weitere Zahlen: 14 Prozent verzichten inzwischen komplett auf lineares Fernsehen, und 13 Prozent haben zu einer anderen Empfangsart oder einem neuen Anbieter gewechselt.

„Unsere Zahlen zeigen, dass auch acht Monate nach dem Wegfall des sogenannten Nebenkostenprivilegs viele Haushalte nicht aktiv geworden sind”, kommentierte Constanze Gilles, Leiterin des Konsumentengeschäfts bei Zattoo. „Das widerspricht der vom Gesetzgeber angestrebten Marktöffnung. Die Kabelnetzbetreiber sollten für mehr Transparenz sorgen und klar kommunizieren, wann und wie sie die weiterhin kostenlosen Anschlüsse abschalten. Nur so kann ein fairer Wettbewerb zwischen den TV-Anbietern entstehen.

Gleichzeitig dürfe es keine Situation geben, in der Millionen Haushalte TV-Signale empfangen, ohne dass die gesetzlich vorgeschriebenen Vergütungen an Verwertungsgesellschaften und Sendeunternehmen entrichtet werden, fügte Gilles hinzu. „Können Kabelnutzende weiterhin kostenlos TV schauen, wird das Produkt nachhaltig entwertet, was der gesamten Branche erheblichen finanziellen Schaden zufügen würde.“