TechniSat wird sein Werk in Schöneck, in dem viele Jahre lang Unterhaltungs- und Empfangselektronik sowie Leiterplatten gefertigt wurden, zum Jahresende 2025 schließen. Die Entscheidung sei „nach sorgfältiger Prüfung” erfolgt, betonte das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die Fertigungsstätte in Polen soll dagegen ausgebaut werden.
„Diese Entscheidung ist uns unendlich schwergefallen und schmerzt mich persönlich sehr, denn wir blicken in Schöneck auf viele Jahre erfolgreicher Arbeit und ein großartiges Team zurück”, erklärte Stefan Kön, Geschäftsführer der TechniSat Digital GmbH, der Muttergesellschaft der TechniSat Vogtland GmbH in Schöneck. „Leider machen es die aktuellen Rahmenbedingungen in Deutschland – insbesondere für mittelständische Unternehmen wie uns – extrem schwer, Produktionsstandorte hierzulande wirtschaftlich zu halten. Trotz aller Bemühungen sehen wir keine andere Möglichkeit, um unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.”
Insbesondere dauerhaft hohe Energiekosten, steigende Personalkosten und komplexe regulatorische Anforderungen führten dazu, dass die Produktionskosten in Deutschland erheblich über denen anderer Standorte lägen, fügte Kön hinzu. Gerade im Bereich der Unterhaltungselektronik sei der Preisdruck enorm. „Während Qualität weiterhin eine zentrale Rolle spielt, ist der Produktionsstandort für viele Konsumenten inzwischen weniger entscheidend. Der Faktor ‚Made in Germany‘ ist leider oft kein ausreichender Kaufanreiz mehr, wenn damit höhere Preise verbunden sind.“
Vor diesem Hintergrund will TechniSat seinen Standort in Polen gezielt ausbauen. Dort sollen sowohl die EMS-Fertigung als auch Bereiche der Unterhaltungselektronik weiter gestärkt werden. „Unser Standort in Polen, an dem wir seit über 20 Jahren erfolgreich fertigen, ist bereits heute bestens aufgestellt”, erklärte Kön. „Durch den Ausbau unserer dortigen Fertigungs- und Logistikkapazitäten schaffen wir die Voraussetzungen, um noch schneller und wirtschaftlicher auf Anforderungen unserer eigenen Produktlinien sowie auf die spezifischen Wünsche unserer EMS-Kunden reagieren zu können.“
Die TechniSat-Geschäftsführung betonte, die notwendigen Schritte zur Schließung der Fertigungsstätte im Vogtland sozialverträglich zu gestalten. „Unsere Kolleginnen und Kollegen in Schöneck haben über Jahre hinweg mit großem Engagement, Know-how und Verantwortungsbewusstsein zum Erfolg unserer Unternehmensgruppe beigetragen”, sagte Kön. „Dafür sind wir ihnen außerordentlich dankbar und möchten unsere Wertschätzung deutlich zum Ausdruck bringen. Im Sinne eines fairen und respektvollen Umgangs wird es sozialverträgliche Lösungen für die betroffenen Mitarbeitenden geben.“