Krystaltech Lynx meldet Insolvenz an: Der PC Hersteller Lynx soll weitergeführt werden

Dem Gericht wurde gleichzeitig von der Geschäftsleitung ein verbindliches Kaufangebot der zur transtec AG gehörenden Triple Stor GmbH, Tübingen, für den Geschäftsbereich Lynx vorgelegt. Durch die Weiterführung von Lynx sollen möglichst viele der 126 Arbeitsplätze erhalten werden. Sowohl Krystaltech als auch transtec gehen davon aus, dass der Insolvenzverwalter innerhalb weniger Wochen über das Angebot entscheiden wird.

Der Tübinger Kaufinteressent plant die Erhaltung der Marke Lynx und den Ausbau des indirekten Vertriebs von Business-PCs und Servern. Lynx Systeme sollen auch weiterhin ausschließlich an Fachhändler und Systemhäuser verkauft werden. Zusätzlich will transtec das Produktportfolio erweitern. Auch für zukünftige Garantieansprüche von Lynx Kunden will man Verantwortung übernehmen.

Nach Angaben von Krystaltech Lynx reagiert das Unternehmen mit der Anmeldung der Insolvenz auf den weiteren starken Rückgang des Distributionsgeschäfts in den letzten sechs Monaten. Der Gesamtumsatzging davor bereits von 248 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2003/04 auf 177 Millionen Euro (1.9.2004 bis 31.8.2005) zurück. Zusätzlich belastete die Kündigung von Kreditlinien durch die Hausbanken Ende Mai 2006 die Liquidität, heißt es in einer Pressemitteilung. Krystaltech Lynx erfüllte nach eigenen Angaben bis unmittelbar vor der Insolvenzanmeldung alle Verbindlichkeiten und bezahlte alle Löhne und Gehälter.

Der Geschäftsbereich Lynx steigerte von Januar bis Juni 2006 seinen Umsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um über 40 Prozent. Viele Neukunden wurden gewonnen. Die Produktion ist durch bestehende Aufträge bereits für die kommenden Wochen ausgelastet. Die Geschäftsleitung geht davon aus, mit der Unterstützung des Insolvenzverwalters den Geschäftsbetrieb unterbrechungsfrei fortführen zu können.