Kräftiges Wachstum im TV-Markt

Der Markt für TV-Geräte in Deutschland ist im Jahr 2020 um einen zweistelligen Prozentsatz gewachsen. Nach mehreren Jahren mit negativer Umsatz-, Stückzahl- und Preisentwicklung entwickelten sich alle drei Kennzahlen positiv. Dies geht aus einer Vorabveröffentlichung von Zahlen aus dem Home Electronics Markt Index hervor, der von der gfu Consumer & Home Electronics GmbH in Zusammenarbeit mit GfK Retail & Technology erhoben und in Kooperation mit dem Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) für jedes Quartal veröffentlicht wird.

Demnach legte legte der Umsatz mit TV-Geräten im vergangenen Jahr um 15,2 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro zu; die verkaufte Stückzahl stieg dabei um 11,3 Prozent auf knapp 7,4 Millionen Geräte, der Durchschnittspreis erstmals nach  mehreren Jahren zu und stieg 4,5 Prozent auf 598 Euro.

Das ist vor allem der Nachfrage nach Fernsehern mit größeren Bildschirmen und höherer Auflösung zu verdanken. So machen Geräte mit Diagonalen von über 55 Zoll (140 cm) inzwischen zwei Drittel (66 Prozent) des TV-Umsatzes aus, während dieses Segment nach Stückzahlen lediglich 43 Prozent des Marktes repräsentiert. 73 Prozent der 2020 verkauften TVs hatten Ultra HD-Auflösung; sie standen für 90 Prozent des Gesamtumsatzes (2019: 85 Prozent). Ultra HD geht oft mit weiteren Verbesserungen bei der Bildqualität einher, weil Technologien wie High Dynamic Range (HDR) für höhere Kontraste zur Ausstattung solcher Fernseher gehören.

„Das letzte, außergewöhnliche Jahr hat gezeigt, dass sinkende Preise im TV-Markt kein Naturgesetz sind, sondern dass die Konsumentinnen und Konsumenten durchaus bereit sind, die stetig steigende Bild- und Tonqualität der TVs zu honorieren”, kommentierte Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu. „Es bleibt abzuwarten, ob dies eine Trendwende zu stabilen oder gar steigenden Preisen im TV-Markt sein wird – wie es im Smartphone-Bereich im Zuge von technologischen Innovationen absolut üblich ist – oder ob die Preisentwicklungen gänzlich auf der besonderen Marktsituation während der Corona-Pandemie beruhen.“