Gerüchte gab es schon länger, jetzt ist es amtlich: Die Messe Berlin hat Jens Heithecker, Executive Vice-President der Messe Berlin und IFA Executive Director, von seinen Aufgaben entbunden. Diese Entscheidung ändere aber nichts an der geplanten IFA 2022, die in Zusammenarbeit mit der gfu vom 2. bis 6. September auf dem Berliner Messegelände stattfinden soll, betonte die Messegesellschaft und fügte hinzu: „Mit der langjährigen Erfahrung des gesamten IFA Teams werden wir weiterhin eine erfolgreiche Veranstaltung für September planen und realisieren.”
Heithecker hatte noch am 27. April gemeinsam mit IFA Director Dirk Koslowski auf einer digitalen Pressekonferenz die Medien über die Pläne für die diesjährige IFA informiert. Die Gründe für das Ausscheiden Heitheckers, der seit 1998 für die Messe Berlin arbeitete, sind offiziell nicht bekannt. Die Trennung findet aber vor dem Hintergrund statt, dass zwischen dem IFA Veranstalter gfu und der durchführenden Messe Berlin in den Verhandlungen über die Fortsetzung des Ende 2023 auslaufenden Vertrages nicht nur Einigkeit herrscht. So berichtete im März der Tagesspiegel, die gfu habe eine grundsätzliche Veränderung der Rahmenbedingungen für die IFA ins Gespräch gebracht. Dabei sollte die Messe Berlin nur noch als Vermieter des Geländes auftreten, während die Durchführung der Messe die Aufgabe einer neuen Betreibergesellschaft wäre, zu deren Investoren die Beteiligungsgesellschaft Aquila gehört. Die verwaltet das Vermögen der Berliner Familie Gegenbauer und wird von Dr. Christian Göke geleitet, der bis Ende 2020 CEO der Messe Berlin war.
Über den Stand der Verhandlungen zwischen der gfu und der Messe Berlin ist derzeit nichts bekannt. Die Berliner Morgenpost will indessen erfahren haben, dass Heithecker seinen Ex-Chef Göke fortlaufend mit Informationen über die Planungen zur IFA und den Stand der Gespräche versorgt haben soll. Nachdem dies intern aufgefallen sei, habe die Messe Berlin die Zusammenarbeit mit dem langjährigen IFA Chef beendet.