Der Umsatz mit Home Electronics-Produkten in Deutschland ist in den ersten drei Quartalen 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent auf rund 31,1 Milliarden Euro zurückgegangen. Das ergibt sich aus den Zahlen des von der gfu Consumer & Home Electronics und der GfK erhobenen Home Electronics Market Index’ (Hemix). Damit seien die Umsatzverluste geschrumpft, und es gebe Anlass zu vorsichtigem Optimismus, erklärte die gfu in einer Pressemitteilung.
Im Bereich Consumer Electronics ging der Umsatz im Berichtszeitraum um 4,9 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro zurück. Dabei entwickelten sich die drei Marktsegmente weiterhin unterschiedlich: Die Unterhaltungselektronik musste einen Umsatz-Verlust von 8,0 Prozent auf 5,0 Milliarden Euro hinnehmen, bei der privat genutzten Telekommunikation betrug der Rückgang dagegen nur 1,0 Prozent; das bedeutete ein Volumen von 9,9 Milliarden Euro. Mit einem immer noch kräftigen Minus von 9,9 Prozent nahm der Umsatz mit privat genutzten IT-Produkten zwar auf 4,2 Milliarden Euro Umsatz ab, war aber nicht mehr ganz so stark rückläufig wie im vergleichbaren Zeitraum 2023.
In der Unterhaltungselektronik entwickelten sich zwei Bereiche besonders positiv. So wurde von Januar bis September mit Fernsehern ein Umsatz von zwei Milliarden Euro erzielt – ein Zuwachs von 1,8 Prozent, die verkaufte Stückzahl stieg um 0,7 Prozent auf knapp 2,9 Millionen TV-Geräte, der Durchschnittspreis erreichte 696 Euro und lag damit um 1,1 Prozent höher als in der Vorjahresperiode.
Wachstum in den ersten beiden Quartalen sorgte in einem kleinen Segment des Bereichs Fotografie für ein positives Bild: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2023 stieg der Umsatz mit Action Cams (inkl. Camcorder) in den ersten neun Monaten 2024 um 25,1 Prozent auf 85 Mio. Euro. Zum Vergleich: In der ersten Hälfte dieses Jahres war der Umsatz in diesem Segment um 34,4 Prozent gewachsen.
Im Fotomarkt insgesamt zeigte sich der Negativtrend der jüngeren Vergangenheit gebremst: Der Gesamtumsatz mit Kameras, Objektiven, Action Cams und Camcordern ging in ersten neun Monaten dieses Jahres nur noch um weniger als ein Prozent oder rund fünf Millionen Euro auf 759 Millionen Euro zurück. Dabei sank die Zahl der verkauften Kameras um 2,8 Prozent auf 0,455 Millionen Stück, der Umsatz reduzierte sich bei einem stabilen Durchschnittspreis von 867 Euro um dieselbe Rate auf 394 Millionen Euro zurück. Im Segment Wechselobjektive musst die Branche einen Absatzrückgang von 9,2 Prozent auf 0,318 Millionen Stück hinnehmen, ein Plus von 6,0 Prozent beim Durschnittspreis (879 Euro) begrenzte das Umsatzminus allerdings auf 3,7 Prozent, so dass 280 Millionen Euro in den Kassen blieben.
Im Segment Home Audio Segment zeigen die Zahlen des Hemix für die ersten neun Monate einen Umsatzrückgang von 7,9 Prozent auf 468 Millionen Euro. Bei den Einzelkomponenten gab es zwar ein Absatzplus von 23,8 Prozent auf 0,288 Millionen Stück, wegen des um 20,4 Prozent auf 350 gefallene Durchschnittspreises stand aber selbst hier unter dem Strich ein Umsatzminus von 1,4 Prozent auf 100 Millionen Euro. Ein umgekehrtes Bild zeigte der Bereich Audio Home Systems: Hier ging der Absatz um 6,1 Prozent auf 0,331 Millionen Stück zurück, der Durchschnittspreis stieg aber um 10,2 Prozent auf 237 Euro und sorgte für ein Umsatzvolumen von 78 Millionen Euro (plus 3,5 Prozent). Das Geschäft mit Smart Audio Produkten erwies sich mit deutlich zweistelligen Absatz und Umsatzeinbrüchen dagegen als wenig erfreulich.
Auch beim Audio/Video Zubehör gab es deutliche Rückgänge: Der Absatz von Kopfhörer + Stereo Mobilfunkheadsets nahm um 8,7 Prozent ab – 9,7 Millionen verkaufte Einheiten brachten bei einem stabilen Durchschnittspreis 836 Millionen Euro in die Kassen (minus 8,7 Prozent). Bei den Bluetooth-Lautsprechern gingen die Verkäufe um 9,9 Prozent zurück, der Umsatz schrumpfte um 9,7 Prozent auf 246 Millionen Euro.
Positiv entwickelte sich dagegen der Bereich Video, wo die Branche einen Umsatzzuwachs um 8,2 Prozent auf 120 Millionen Euro verzeichnete. Das ist praktisch allein dem Segment Media Boxes/Sticks zu verdanken, das sich mit einer Stückzahlsteigerung um 17,2 Prozent gut entwickelte und einen Umsatz von 91 Millionen Euro erreichte – ein Plus von 18,1 Prozent, was einem Wachstum von 77 auf 91 Millionen Euro entspricht.
Bei den Produkten der privat genutzten Telekommunikation zeigte sich in allen Segmenten im Zeitraum Januar bis September 2024 eine negative Entwicklung. Nur bei den Smartphones gab es in den ersten drei Quartalen 2024 lediglich ein sehr geringes Umsatzminus von 0,1 Prozent auf knapp 8,9 Milliarden Euro. Die verkaufte Stückzahl sowie der Durchschnittspreis blieben dabei im Vergleich zum Vorjahr stabil. Bei den privat genutzten IT-Produkten war das als PCs Total bezeichnete Gesamtsegment mit einem Minus von 11,3 Prozent weiter rückläufig.
Eine erfreuliche Entwicklung zeigt der neue Hemix in einem Segment der Hausgeräte: Der Umsatz mit Elektro-Kleingeräten legte in den ersten drei Quartalen 2024 um 5,0 Prozent zu und erreichte ein Volumen von knapp 5 Milliarden Euro. Zudem wurde der Abwärtstrend im Elektro-Großgeräte-Bereich deutlich gebremst: Nach einem Minus von 8,2 Prozent im Vorjahreszeitraum gab es in diesem Jahr nur noch einen Rückgang um 1,5 Prozent.