Die negative Entwicklung auf dem Markt für Consumer Electronics-Produkte und Elektrohausgeräte hat sich im Jahr 2024 abgeschwächt. Trotzdem musste die Branche immer noch einen Umsatzrückgang um 2,8 Prozent auf knapp 45,9 Mrd. Euro hinnehmen. Dabei gab es in einigen Segmenten positive Signale, während sich die Geschäfte in anderen Bereichen moderat bis stark rückläufig entwickelten. Das ergibt sich aus den Zahlen des von der gfu Consumer & Home Electronics und der GfK erhobenen Home Electronics Market Index’ (Hemix).
So gab es spürbares Wachstum bei den Elektro-Kleingeräten, auch der TV-Markt legte nach langer Durststrecke in Absatz und Umsatz zu. Als Ursachen für die positiven Signale nennt die gfu in einer Pressemitteilung „gezielte bedürfnisorientierte Innovationen in einzelnen Produktbereichen”. Auch die sinkende Inflation im vergangenen Jahr habe wieder zu einem vorsichtigen Anstieg der Kauflaune im Bereich von Consumer Electronics und Elektrohausgeräten geführt. „Auch für 2024 beobachten wir die erwartete leicht rückläufige Marktentwicklung im Bereich Home & Consumer Tech”, kommentierte Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics GmbH. „Erfreulich zu beobachten ist, dass der Negativtrend weiter abbremst.“
Der Umsatz mit Consumer Electronics Produkten (Unterhaltungselektronik, privat genutzte Telekommunikation und privat genutzte IT-Produkte) ging 2024 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent auf 28,9 Mrd. Euro zurück. Im Segment Unterhaltungselektronik ergab sich ein Minus von 4,4 Prozent, der Umsatz belief sich auf 7,9 Mrd. Euro.
Besonders deutlich, nämlich um 36,8 Prozent, schrumpfte die Nachfrage nach Spielkonsolen, von denen insgesamt 1,61 Mio. Stück verkauft wurden. Der Umsatz ging um 29,4 Prozent auf 775 Millionen Euro zurück. Im Bereich Home Audio zeigte sich ein Umsatzminus von 6,3 Prozent auf 758 Millionen Euro. Dagegen legte der Absatz von Audio-Einzelkomponenten um 15,3 Prozent zu, allerdings fiel der Durchschnittspreis um 12,8 Prozent auf 377 Euro, so dass sich in dieser Kategorie nur ein geringfügiges Umsatzplus von 0,6 Prozent auf 153 Mio. Euro ergab.
Mit den Action Cams (inkl. Camcorder) entwickelte sich eine weitere Nische positiv: Die Zahlen weisen ein Absatzplus von 7,7 Prozent auf 318 Millionen Stück aus. Der Umsatz stieg um 26,5 Prozent auf 111 Millionen Euro. Dagegen gab es bei den Digitalkameras einen Absatzrückgang von 3,1 Prozent auf 0,687 Mio. Stück; dabei konnte auch der weiter gestiegene Durchschnittspreis von 829 Euro (plus 2,2 Prozent) nicht verhindern, das der Umsatz mit 570 Mio. Euro um 0,9 Prozent unter dem Vorjahr lag.
Nach mehreren Jahren im Minus-Bereich legte das TV-Geschäft 2024 sowohl im Absatz als auch im Umsatz zu. 4.4 Mio. verkaufte Fernseher bedeuteten einen Zuwachs von 2,6 Prozent, der Umsatz wuchs um 2,8 Prozent auf knapp 3,1 Milliarden Euro.
Der Umsatz mit privat genutzten Produkten für die Telekommunikation entwickelte sich auch 2024 negativ: ein Rückgang um 4,0 Prozent bedeutete ein Umsatzvolumen von knapp 14,8 Milliarden Euro. Die Zahl der verkauften Smartphones nahm um 2,4 Prozent auf 19,23 Mio. Stück ab, der Durchschnittspreis für die Geräte lag mit 691 Euro um 1,3 Prozent unter dem Niveau der Vorjahres.
Ähnlich sieht sieht der Markt der privat genutzten IT-Produkten aus. Sie verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr etwas abgeschwächten Rückgang von 5,9 Prozent auf knapp 6,2 Milliarden Euro.
Im Bereich der Elektro-Hausgeräte blieb der Umsatz mit 17 Milliarden Euro (plus 0,2 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr praktisch stabil. Das Umsatzminus bei Elektro-Großgeräten betrug im Gesamtjahr nur noch 3,7 Prozent mit knapp 9,4 Milliarden Euro. Bei den Elektro-Kleingeräten stieg der Umsatz um 5,4 Prozent auf rund 7,6 Milliarden Euro.
Für das Jahr 2025 erwarte die Branche eine weitere Abschwächung des Negativtrends und damit eine Marktstabilisierung, erklärte die gfu.