Der Umsatz der Hersteller von großen und kleinen Hausgeräten lag im Jahr 2023 mit zehn Milliarden Euro um vier Prozent unter dem Wert Vorjahres. Das ergibt sich aus vorläufigen Berechnungen des Verbandes der Elektro- und Digitalindustrie ZVEI. Dabei wurde das Konsumklima vor allem durch die schwache Baukonjunktur belastet, die zu spürbaren Rückgängen im Einbaugeschäft führte. Bei den Kleingeräten gab es dagegen Zuwächse dank hoher Nachfrage in bestimmten Produktsegmenten. Das zunehmende Interesse an energieeffizienten Großgeräten gibt der Branche Anlass zu vorsichtigem Optimismus für das laufende Jahr.
Die allgemeine Verunsicherung und hohe Sparneigung der Verbraucherinnen und Verbraucher habe 2023 einer geringen Anschaffungsbereitschaft geführt, heißt es in einer Pressemitteilung des ZVEI. Auch der Export ging zurück: So sind die die Auslandsumsätze mit großen Hausgeräten im vergangenen Jahr nach Angaben des Statistischen Bundesamts um 11,6 Prozent zurückgegangen, bei den Kleingeräten gab es ein Minus von vier Prozent.
Im Inland wurde der Absatz von Großgeräten 2023 durch die hohe Inflation, die krisenbedingte Verunsicherung der Konsumenten und die schlechte Baukonjunktur beeinträchtigt. Insgesamt wurden 2023 in Deutschland nach Erhebungen der GfK etwa 15,6 Millionen Elektro-Haushalt-Großgeräte verkauft; das bedeutete nach den pandemiebedingten Zuwächsen seit 2020 und dem robusten Vorjahr erstmals ein Minus von zehn Prozent. Unter der durch hohe Zinssätze sowie Steigerungen bei den Lohn- und Materialienkosten beeinträchtigten Baukonjunktur litt besonders die Nachfrage nach Einbaugeräten. Ingesamt standen Großgeräte für einen Umsatz von ca. 6,3 Milliarden Euro – ein Rückgang um sieben Prozent. Positiv wirkten sich die stabile Ersatzbeschaffung und der Trend zu höherwertigen, energieeffizienten Geräten aus. So stieg im Einzelhandel der Umsatzanteil von Geräten mit Energieklasse A in den Segmenten Waschen, Kühlen, Gefrieren und Spülen von 16 Prozent (2022) auf 24 Prozent (2023); das entspricht einer Steigerung von 44 Prozent.
Bei den Kleingeräten stieg der Herstellerumsatz trotz des schwierigen Marktumfelds leicht um 1,5 Prozent auf knapp 3,75 Milliarden Euro. Nachdem im Vorjahr in diesem Segment nach hohen Zuwächsen in den Jahren der Pandemie ein Rückgang drei Prozent verzeichnet worden war, sorgte hohe Nachfrage in bestimmten Gerätekategorien 2023 trotz schwieriger Marktlage für eine moderate Trendwende: Dazu trug besonders der Absatz von Heißluftfritteusen und Kaffee-/Espressomaschinen sowie von Geräten für die Bodenpflege und den Bereich Personal Care bei.
Für 2024 zeigt sich die Hausgerätebranche trotz des im 1. Quartal weiterhin negativen Konsumklimas vorsichtig optimistisch. So erwartet der ZVEI von dem sich abzeichnenden Rückgang der Inflationsrate sowie einer möglichen Zinssenkung positive Signale für die Anschaffungsbereitschaft im weiteren Jahresverlauf. Auch wenn die schlechte Baukonjunktur das Einbaugeschäft nachhaltig belaste, bleibe das Ersatzgeschäft eine stabile Stütze, erklärte der Verband. Die langfristigen Trends Energieeffizienz, Komfort und Vernetzung könnten im zweiten Halbjahr eine Markt-Erholung und ein leichtes Wachstum sowohl bei Elektro-Groß- als auch bei Kleingeräten möglich machen.