Der deutsche Home Electronics Markt hat sich in den ersten drei Quartalen 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt stabil gezeigt. Das zeigen die Zahlen des von gfu Consumer & Home Electronics und GfK Retail and Technology erhobenen Home Electronics Market Index’ (Hemix). Die einzelnen Segmente entwickelten sich unterschiedlich: So standen Zuwächsen bei Telekommunikation, Audio-/Video-Zubehör und Elektrogroßgeräten zum Teil deutliche Rückgängen in der Unterhaltungselektronik sowie bei Kleingeräten und privat genutzter IT gegenüber.
Insgesamt blieben die Umsätze in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahres-Zeitraum mit knapp 33,7 Milliarden Euro (+ 0,1 Prozent) stabil. Im Bereich Consumer Electronics ergab sich ein Wachstum von 0,6 Prozent auf ein Gesamtvolumen von mehr als 21,2 Milliarden Euro. Dabei verzeichnete die Unterhaltungselektronik einen Umsatz-Rückgang um 7,7 Prozent auf knapp 5,4 Milliarden Euro, mit privat genutzten Telekommunikationsprodukten erzielte die Branche dagegen einen Zuwachs von 12,9 Prozent knapp 10,5 Milliarden Euro. Die Nachfrage nach privat genutzten IT-Produkten war mit einem Minus von 10,5 Prozent auf knapp 5,4 Milliarden Euro Umsatz rückläufig.
Mit Fernsehgeräten wurde von Januar bis September 2022 ein Umsatz von knapp 2,2 Milliarden Euro (- 14,5 Prozent) erzielt, die verkaufte Stückzahl sank um 17,7 Prozent auf rund 3,2 Millionen TV-Geräte, deren Durchschnittspreis aufgrund des höheren Anteils von großen Bildschirmen und OLED-TVs um 3,9 Prozent auf 675 Euro stieg. Das Home Audio Segment verzeichnete einen Umsatzrückgang von 5,2 Prozent auf 556 Millionen Euro, während die Produktsparte Audio-/Video-Zubehör mit einem Umsatz von mehr als 1,1 Milliarden Euro ein Plus von 11,3 Prozent erreichte. Weiterhin negativ entwickelte sich das Geschäft mit Spielkonsolen: Hier gingen die Umsätze um 20,3 Prozent auf 380 Millionen Euro zurück.
Schwach belichtet zeigte sich wieder der Fotomarkt. Der Absatz von Digitalkameras ging um 21,8 Prozent auf 0,51 Mio. Stück zurück, der weiter wachsende Anteil von Premium-Modellen führte beim Durchschnittspreis zu einem Plus von 16,1 Prozent auf 721 Euro und begrenzte den Umsatzrückgang auf ein Minus von 9,2 Prozent und ein Volumen von 367 Mio. Euro. Eine ähnliche Entwicklung gab es auch bei den Action Cams (inkl. Camcorder): Hier sank die Menge um 16,8 Prozent auf 0,213 Mio. Stück, der Umsatz fiel bei einem um 13,7 Prozent auf 338 Euro gestiegenen Durchschnittspreis um 5,5 Prozent auf 72 Mio. Euro. Das Geschäft mit Wechselobjektiven war bei einer auf 0,381 Mio. (- 3,8 Prozent) gesunkenen Stückzahl umsatzmäßig positiv, denn durch den um 10,0 Prozent auf 734 Euro gestiegenen Durchschnittspreis ergab sich ein Volumen von 280 Mio. Euro (+ 5,8 Prozent).
Bei den Produkten der privat genutzten Telekommunikation zeigten sich in den Monaten Januar bis September 2022 in den Sparten Smartphones und Wearables wieder Zuwächse. Core Wearables wie Fitnesstracker und Smart Watches setzten ihren Erfolgskurs mit einem Umsatzzuwachs von 9,9 Prozent auf 960 Millionen Euro fort, die verkaufte Stückzahl stieg um 2,3 Prozent auf knapp fünf Millionen, der Durchschnittspreis erhöhte sich um 7,4 Prozent auf 192 Euro. Bei den Smartphones ergab sich in den ersten drei Quartalen 2022 bei fast 15,3 Millionen Geräten (+ 0,7 Prozent) ein Umsatzplus von 14,0 Prozent auf mehr als 9,3 Milliarden Euro, der Durchschnittspreis legte um 13,2 Prozent auf 611 Euro zu.
Im Segment der privat genutzten IT blieben die Umsätze mit Desktop PCs (- 14,7 Prozent), Notebooks (- 7,5 Prozent) und Tablet-PCs (- 14,9 Prozent) deutlich unter den Vorjahreswerten, Desktop und Tablet-PCs zeigten allerdings gestiegene Durchschnittspreise (+ 9,9 bzw. + 8,6 Prozent). Bei Monitoren gab es bei Umsatz (- 12,2 Prozent) und Stückzahl (- 19,2 %) ebenfalls negative Zahlen, allerdings stieg auch bei diesen Produkten der Durchschnittspreis (+ 8,7 Prozent).
Die beiden Elektro-Hausgeräte-Segmente entwickelten sich zwischen Januar und September 2022 erneut unterschiedlich: Während die Branche mit Elektro-Großgeräten einen, allerdings abgeschwächten, Umsatzzuwachs von 2,1 Prozent auf über 7,7 Milliarden Euro erzielen konnte, waren die Geschäfte mit Elektro-Kleingeräten mit einem Umsatzminus von 4,8 Prozent auf gut 4,7 Milliarden Euro rückläufig.