Nach dem Wirtschaftsgipfel am 16. Februar hat der Handelsverband Deutschland (HDE) die Ankündigung des Bundeswirtschaftsministers begrüßt, dass die staatlichen Überbrückungshilfen künftig auch Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 750 Millionen Euro offenstehen sollen. Der HDE betonte, dies bereits seit Monaten gefordert zu haben. Nach wie vor aber setze sich der Verband für weitere Veränderungen bei den Coronahilfen ein und poche auf eine transparente und faire Öffnungsperspektive für den Handel, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Das ist ein guter Tag für viele größere Handelsunternehmen und damit auch für viele Innenstädte”, erklärte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser. „Endlich hilft der Staat auch Händlern mit einem Jahresumsatz von über 750 Millionen im Rahmen der Überbrückungshilfe. Dafür haben wir seit Monaten gekämpft.“ Die Not sei unabhängig von der Größe bei allen vom Lockdown betroffenen Händlern riesig. Der HDE mache sich aber auch weiterhin dafür stark, eine Möglichkeit zur Auszahlung eines Unternehmerlohns zu schaffen. Ansonsten drohe vielen Inhabern kleiner und mittelständischer Unternehmen der Absturz in die Armut.
Zudem hält der HDE weitere Anpassungen für notwendig, z. B. die Synchronisation von Entschädigungs- und Schließungszeitraum. Auch wegen der Ungleichbehandlung mit der Gastronomie bei den Dezemberhilfen sieht der Handelsverband noch immer Handlungsbedarf. Während Restaurants eine Umsatzentschädigung zustehe, würden die Händler für ihre geschlossenen Tage im Dezember bisher mit einem Fixkostenzuschuss abgespeist, beklagte der Verband.
Nach wie vor fordert der HDE eine transparente und faire Öffnungsperspektive für die derzeit geschlossenen Einzelhändler. „Die Politik muss ihr Versprechen für einen einheitlichen Plan zum Ausstieg aus dem Lockdown rasch einlösen”, betonte Sanktjohanser. „Die aktuellen Unklarheiten verunsichern die Unternehmen in dieser schwierigen Situation zusätzlich. Da müssen klare Worte und Vorgaben her.” Der Einzelhandel habe in den letzten Monaten bewiesen, dass er auch bei Inzidenzen von über 50 oder 35 mit seinen funktionierenden Hygienekonzepten sicherstellen könne, dass die Geschäfte nicht zu Hotspots werden. Das zeige besonders der durchgehend geöffnete Lebensmittelbereich. „Die politischen Entscheidungsträger müssen jetzt mit eindeutigen und nachvollziehbaren Aussagen für Transparenz sorgen” forderte Sanktjohanser. „Derzeit erleben wir ein Durcheinander auf Länder- und Bundesebene.“ Es sei höchste Zeit für einen bundesweit gültigen Stufenplan, fügte der HDE-Präsident hinzu.