Beim Überdenken der Premiumklasse und des restlichen Portfolios sollten Hausgerätehersteller über eine höhere Schwelle für Innovationen bei Hausgeräten im Jahr 2023 nachdenken. Das betonte die gfu Consumer & Home Electronics GmbH in einer Pressemitteilung. Nachdem die Pandemie zu außergewöhnlichen Umsatzsteigerungen im Markt für Consumer Electronics und Home Appliances geführt habe, weil die die Menschen sich in verstärkt auf ihr Zuhause und seine technische Ausstattung für das Arbeiten und den Unterricht zuhause fokussierten, fehlten nun diese Investitionen in Consumer Electronics-, IT- und Telekommunikations-Produkten sowie Elektrohausgeräten.
Das bedeute, dass die Messlatte für neue Produkte nun höher liege, um die Verbraucher ausreichend zu beeindrucken und in Zeiten knapper Budgets zum Austausch oder zur Aufrüstung zu bewegen, erklärte die gfu. Dies gelte umso mehr für Produkte mit kürzeren Lebenszyklen, wie z. B. Staubsaugerroboter oder Stabmixer.
Nur wirklich innovative Funktionen, die den Verbrauchern einen echten Mehrwert, mehr Komfort oder eine höhere Leistung böten, und herausragende Sortimente für den Einzelhandel würden sich daher durchsetzen, stellte die gfu fest. Für die Hersteller werde es außerdem von entscheidender Bedeutung sein, die Produktwerbung so zu gestalten, dass sie die Erfüllung dieser Verbraucherbedürfnisse widerspiegele.
Es gebe eine Reihe von wachstumsstarken Bereichen, die die Gerätehersteller nutzen könnten, um dies zu erreichen, hat die gfu herausgefunden. Dazu gehörten z. B. leistungssteigernde Merkmale, die die Kapazität und nicht die Größe erhöhen. Dieser Trend sei besonders relevant für Märkte wie China mit einer hohen Bevölkerungsdichte in bestimmten Städten, wo die Wohnflächen in der Regel kleiner seien. Beispiele hierfür seien hochspezialisierte, aber kompakte Waschmaschinen, führte die gfu aus. Auch Dampffunktionen für Backöfen, Waschmaschinen und Staubsauger listet die gfu auf. Zudem sei die Nachfrage nach multifunktionalen Mehrzweckprodukten im Kleingerätesegment besonders groß. Beispiele hierfür seien „Friseure mit Haartrocknungsaufsätzen und elektrische Kochtöpfe mit Frittier- oder Backfunktion”, betonte die gfu.
Als Erbe der Pandemie habe die Gesundheit für viele Verbraucher nach wie vor oberste Priorität, fügte die gfu hinzu. Zu den Bereichen, in denen Innovationen möglich seien, gehörten Kühlboxen zur Verlängerung der Haltbarkeit von Lebensmitteln oder Geräte zur Luftreinigung.
Auch Produkte, die den Auswirkungen des Klimawandels entgegenwirken, würden zunehmend nachgefragt, hat die gfu festgestellt. „Nutzen Sie Daten, um regionale Trends zu erkennen, denn die Herausforderungen sind von Land zu Land unterschiedlich”, fordert die Branchenorganisation in der Pressemitteilung. „Im asiatisch-pazifischen Raum werden Produkte zur Wasserfiltration und Luftaufbereitung immer beliebter, während heiße und trockene Sommer in Europa den Absatz von Klimaanlagen und elektrischen Ventilatoren angekurbelt haben.”