Vor gut einem Jahr wurde das überarbeitete Energie-Effizienzlabel von der Europäischen Kommission eingeführt. Zwar haben die neuen, schärferen Kriterien die Geräte nicht mehr oder weniger effizient gemacht, führten aber dazu, dass die Einstufung in die höchste Effizienzkategorie A vorerst die Ausnahme war. Inzwischen nehme der Anteil der mit Energie-Effizienzklasse A ausgezeichneten Waschmaschinen, Spülmaschinen, Kühl- und Gefriergeräte stetig zu, betont die gfu Consumer & Home Electronics in einer Pressemitteilung.
Die Hausgeräteindustrie sei bereits seit vielen Jahren hinsichtlich der Nachhaltigkeit ehrgeizig unterwegs, erklärte die Branchenorganisation. Mit jeder neuen Geräte-Generation würde der Verbrauch von elektrischer Energie, Wasser und Waschmitteln weiter reduziert. Dies führe aktuell zu einem wachsenden Angebot von Waschmaschinen, Spülmaschinen sowie Kühl- und Gefriergeräten mit Energie-Effizienzklasse A. Deshalb hätten sich sowohl die Stückzahlen als auch die Umsätze mit Geräten dieser Kategorie im Laufe des Jahres 2021 mehr als verdoppelt. Zwischen Oktober und Dezember 2021 seien bereits knapp acht Prozent der verkauften Waschmaschinen, Spülmaschinen, Kühl- und Gefriergeräte auf Produkte mit Energie-Effizienzlabel A entfallen, erklärte die gfu. Der damit erwirtschaftete Umsatzanteil habe in diesem Zeitraum bereits über zehn Prozent gelegen.
Dass die aktuelle Situation mit stark steigenden Energiepreisen das Kaufverhalten beeinflusst, belegt eine Studie, die YouGov Mitte Februar 2022 im Auftrag der gfu durchgeführt hat. Demnach werden Eco-Programme bei Waschmaschinen und Geschirrspülern verstärkt genutzt: 57 Prozent der Befragten tun dies bereits, weitere elf Prozent wollen das zukünftig tun. Darüber hinaus wird nasse Wäsche bei 54 Prozent häufiger an der Luft und seltener im Wäschetrockner getrocknet, elf Prozent planen diese Maßnahme. Auch der Ersatz von älteren Haushaltsgeräten durch neue, effizientere Geräte steht für viele Haushalte auf dem Programm: 42 Prozent gaben an, bereits entsprechende Anschaffungen vorgenommen zu haben, 19 Prozent haben ihn fest eingeplant und weitere 20 Prozent halten es für sehr wahrscheinlich, dies in Zukunft zu tun. Die Befragung zeigte auch, dass die gestiegenen Kosten bei insgesamt 71 Prozent der Befragten zukünftig zu Energieeinsparungen führen werden. Es sind aber nicht nur die steigenden Preise, die zu Verhaltensänderungen führen: 74 Prozent der Befragten wollen unabhängig von der Preisentwicklung aus Gründen der Ressourcen- und Umweltschonung Energie einsparen.
Es ist beeindruckend, wie schnell die Hausgeräte-Hersteller sich auf die verschärfte Klassifizierung durch das neue Energie-Effizienzlabel eingestellt haben”, kommentierte Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu Consumer & Home Electronics GmbH. „So bestechen moderne Elektro-Hausgeräte neben ihrer Leistungsfähigkeit auch durch sehr geringe Verbrauchswerte. Eine Neuanschaffung zahlt sich also mehrfach aus.”