Mehrere Programmanbieter, Unternehmen, Verbände und Organisationen erarbeiten aktuell die organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen für eine Markteinführung von DVB-I in Deutschland. Der Standard soll eine Lösung für die internetbasierte Verbreitung von Fernsehprogrammen auf praktisch allen Endgeräten bieten, so dass die Nutzer nicht mehr mit verschiedenen Oberflächen umgehen müssen. Die Deutsche TV-Plattform unterstützt diese Aktivitäten und hat dazu ihre Task Force DVB-I unter der Leitung von Frank Heineberg (RTL Deutschland) und Remo Vogel (rbb, Chair DVB-Project) neu strukturiert.
Im Rahmen des von der Deutschen TV-Plattform unabhängigen DVB-I Pilotprojekts Deutschland sollen nun die nächsten Entwicklungsschritte für ein technisches Implementierungsprofil für DVB-I Empfangsgeräte in Deutschland auf den Weg gebracht werden. Die Mitarbeit in der Task Force der Deutschen TV-Plattform sei unabhängig von einer Mitgliedschaft offen für alle Teilnehmer am deutschen Markt, heißt es in einer Pressemitteilung.
Parallel zu den Aktivitäten der Deutschen TV-Plattform klärt ein „Runder Tisch“ übergeordnete Themen zur Markteinführung. Auf Vorschlag von ARD, ZDF, RTL Deutschland sowie ProSiebenSat.1 Media und auf Einladung des Koordinators des Fachausschusses Innovation und Infrastruktur der DLM und BLM-Präsidenten Dr. Thorsten Schmiege fand unter Einbeziehung des VAUNET im Juli ein erster „Runder Tisch“ zu DVB-I statt. In weiteren Terminen sollen dort die medien- und kartellrechtlichen Aspekte sondiert werden.
Zur IBC 2024, die vom 13. bis 16. September in Amsterdam stattfindet, veröffentlicht die Deutsche TV-Plattform das White Paper mit DVB-I Highlight Use Cases jetzt auch in englischer Sprache, um alle Akteure der TV-Wertschöpfungskette, aber auch Endkunden, über die Potenziale der DVB-I-Technologie zu informieren. Das White Paper kann auf der Website der Deutschen TV-Plattform kostenfrei heruntergeladen werden.
Auf der IBC kann man sich am Stand der EBU (10.D21) und am Stand des DVB-Projektes (1.B73,) kann man sich über die Ergebnisse der deutschen DVB-I Entwicklungen informieren. Dabei werden u. a. die Aggregator-Software für die Serviceliste, die Integration von Sendernetz-Tuning Parametern, Modelle für Sign-in und DRM sowie Themen der Barrierefreiheit und IT-Sicherheit vorgestellt. Am EBU-Stand zeigen WDR und bmt, wie sich mit DVB-I die Auffindbarkeit von ARD-Regionalprogrammen und Lokal-TV-Programmen im Broadcast- und Streaming-Umfeld verbessern lässt. Das ZDF präsentiert einen intuitiven Zugang zu Live- und On-Demand-Inhalten. ARD, bmt, DVB-Projekt und ZDF sind – wie auch ProSiebenSat.1 und RTL Deutschland – Mitglieder der Deutschen TV-Plattform.