Die Telekom hat auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona angekündigt, ihr 2024 als Idee vorgestelltes KI-Phone in der zweiten Jahreshälfte 2025 auf den Markt zu bringen. Dank eines integrierten Assistenten, der von dem KI-Startup Perplexity entwickelt wurde, kann das intelligente Mobilgerät – so die Telekom – zahlreiche Funktionen eines „virtuellen Butlers” übernehmen, ohne dass dafür spezielle Apps installiert werden müssen. Auf anderen Smartphones sollen diese Funktionen mit der MeinMagenta-App genutzt werden können.
Dank der integrierten Künstlichen Intelligenz soll das KI-Phone zum persönlichen Begleiter werden, der ein Taxi bestellen, einen Tisch reservieren, Übersetzungen in Echtzeit anfertigen und Antworten auf Fragen geben kann. Zudem kann der Assistent Mails schreiben, Telefonanrufe starten, Musik abspielen, Texte zusammenfassen oder übersetzen, Kalendereinträge vornehmen und vieles mehr.
Auf Smartphones der Telekom in Deutschland soll der digitale Assistent direkt über den Sperrbildschirm oder durch Doppeltippen auf den Power-Button erreichbar sein. Neben dem Assistenten finden sich auch Anwendungen von Google Cloud AI, ElevenLabs und Picsart auf dem KI-Phone. Kunden, die andere Smartphones nutzen, sollen mit „Magenta AI“ in der MeinMagenta-App ebenfalls Zugriff auf diese KI-Angebote erhalten.
„Unser KI-Phone und ‚Magenta AI‘ vereinen Spitzentechnologie mit Alltagskomfort”, erklärte Claudia Nemat, die im Vorstand der Telekom für Technologie und Innovation verantwortlich ist, auf einer Pressekonferenz in Barcelona. „Mit seinem vertrauenswürdigen KI-Assistenten hilft unser KI-Phone in vielen Situationen: verlässliche Antworten mit Bezug zur Quelle, bequeme Reservierungen im Restaurant, Taxi-Buchungen. Lassen Sie einen KI-Assistenten Ihre Einkäufe erledigen. Und das alles, ohne zwischen Apps wechseln zu müssen. Intuitiv und am liebsten per Sprache. Das ist die Zukunft der KI-Innovation für die Verbraucher. Damit sind die Tage des unübersichtlichen App-Dschungels vorbei.”
Erster Partner von „Magenta AI“ war im Herbst 2024 Perplexity, das mit Milliarden beantworteter Fragen im vergangenen Jahr zu einem der am meisten gefragten Startups wurde. Der von diesem Unternehmen entwickelte digitale Assistent, der Sprache, Text und Bilder verarbeiten kann, soll im Laufe des Jahres zum Haupt-Feature des KI-Phones der Telekom werden. Im Sommer sollen auch Google Cloud AI, ElevenLabs und Picsart als neue Anwendungen hinzukommen.
Mit der KI von Google Cloud kann man z. B. Gespräche in Echtzeit übersetzen. Das funktioniert auch mit Texten auf Schildern, Speisekarten und anderen Dokumenten, wenn man sie einfach mit der Kamera des Smartphones erfasst. Möglich wird das durch die Gemini Multimodal Live API von Google, die „natürliche” Gespräche führen und Videos „verstehen” kann. So kann man z. B. Kamerabilder oder Screencasts freigeben und Fragen dazu stellen.
Die Anwendung ElevenLabs kann mit Hilfe von KI verschiedene Eingaben (Eingabeaufforderungen, URLs, Dokumente) in Podcasts mit mehreren Sprecher-Stimmen umwandeln, um Inhalte schnell und ohne manuelles Schreiben zu erstellen. Das soll den Zeit- und Ressourcenaufwand für die Produktion von Podcasts erheblich reduzieren.
Eine weitere interaktive Funktion von Magenta-AI ist die Erstellung von Avataren aus Selfies oder Fotos mit einem Tool von Picsart. Es erzeugt Bilder in verschiedenen künstlerischen Stilen, darunter Superhelden, Anime, Fantasy und mehr, die z. B. für personalisierte Bilder für Social-Media-Profilen, für Urlaubsgrüße etc. genutzt werden können.