2024 konnte DAB+ Radio bedeutende Meilensteine erreichen: Mit dem neuen Warnmeldesystem ASA, das ab Sommer 2025 verfügbar ist, wird der Bevölkerungsschutz durch digitales Antennenradio gestärkt. Trotz eines herausfordernden Marktumfelds wächst das Interesse von Anbietern und Hörern an DAB+. In der Schweiz vollzieht die SRG den kompletten Umstieg auf Digitalradio DAB+ bis Ende des Jahres, während die Radiosender in Schleswig-Holstein bis 2031 von analog auf digital umstellen.
Das Warnsystem „Automatic Safety Alert (ASA)“ schützt die Bevölkerung in Not- und Krisenfällen sowie übermittelt digital verlässlich und ohne Internetverbindung Sicherheitsmeldungen im Radio. ASA informiert Hörerinnen und Hörer auch dann, wenn Mobilfunk- oder Internetverbindungen unterbrochen sind. ASA arbeitet im Hintergrund automatisch, kann für den Wohnort regional angepasst werden und bietet eine hohe Verfügbarkeit dank des Sendenetzes von DAB+ Radio.
Ab Mitte 2025 werden neue Gerätegenerationen von DAB+ Radios den ASA-Standard unterstützen. Für B2B-Kunden wurde die Webseite www.dabplus.de/asa eingerichtet.
In der aktuellen Mediaanalyse ma Audio II 2024 zeigt sich Radio weiterhin als stabiles Massenmedium: Die durchschnittliche tägliche Hördauer beträgt 248 Minuten, und über 92 Prozent der Bevölkerung hören regelmäßig Radio. Besonders profitieren DAB+ Programme: Die Nutzung von DAB+ steigt überdurchschnittlich um 9 Prozent, bei den jüngeren Zielgruppen (14-29 Jahre) sogar um 14 Prozent. Bemerkenswert sind die erstmaligen Ausweisungen einiger bundesweiter DAB+ Sender. Laut der Funkanalyse Bayern hören etwa 60 Prozent der Menschen Radio auch digital, und 35 Prozent verzichten ganz auf UKW und setzen ausschließlich auf digitale Sender – 4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Der Anteil der reinen UKW-Hörer ist um drei Prozentpunkte auf 40 Prozent gesunken.
DAB+ ist in allen Bundesländern die zweithäufigste Radio-Empfangsart nach UKW. In Bayern haben inzwischen 44 Prozent der Bevölkerung Zugang zu mindestens einem DAB+ Gerät (stationär oder im Auto), gefolgt von 41 Prozent in Thüringen und 40 Prozent in Sachsen. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 34 Prozent. Hörerinnen und Hörer schalten im Schnitt täglich 155 Minuten DAB+ Radio ein. Insgesamt hören täglich rund 10,7 Millionen Menschen DAB+.
In Schleswig-Holstein haben sich private und öffentlich-rechtliche Radiosender mit der Landesregierung und der Landesmedienanstalt darauf geeinigt, die Programmverbreitung per UKW-Antenne im nördlichsten Bundesland von 2025 bis 2031 schrittweise auf Digitalradio DAB+ umzustellen. Deutschlandradio unterstützt die Maßnahmen in Schleswig-Holstein und setzt auf den Ausbau seiner DAB+ Sendeinfrastruktur und die Abschaltung unwirtschaftlicher UKW-Sender, heißt es in einer Pressemitteilung.
Am 1. Januar 2025 beginnt eine neue Ära in der Schweizer Radiogeschichte: Die Programme der öffentlich-rechtlichen SRG werden dann ausschließlich digital ausgestrahlt. Die analoge Verbreitung via UKW wird zugunsten von digitalem Antennenradio DAB+ und IP beendet. Die Privatsender folgen, wobei die letzten UKW-Anbieter bis Ende 2026 wechseln. Die UKW-Abschaltung in der Schweiz wirkt sich auch auf Deutschland aus. Ab dem 1. Januar 2025 benötigen Reisende und Pendler, die bisher SRG-Sender für Verkehrsmeldungen nutzten, Digitalradio. Seit dem 21. Dezember 2020 ist DAB+ für Neuwagen in der EU vorgeschrieben; ältere Fahrzeuge können mit Adaptern nachgerüstet werden. Die DAB+ Signale aus der Schweiz reichen bis nach Deutschland, insbesondere in die Bodenseeregion, Oberschwaben, die Schwäbische Alb und den Schwarzwald: Rund 100 digitale Radioprogramme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind je nach Aufstellort der Antenne verfügbar.