Ceconomy, die Muttergesellschaft von MediaMarktSaturn, hat die Ende Oktober veröffentlichten vorläufigen Zahlen für das am 30. September zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2023/24 bestätigt: Der Umsatz stieg um 5,3 Prozent auf 22,4 Mrd. Euro, das bereinigte EBIT lag mit 305 Mio. Euro um 26 Prozent über dem des Vorjahres. Ceconomy habe damit im siebten Quartal in Folge die Profitabilität verbessert, die selbst gesteckten Finanzziele für das Geschäftsjahr erreicht und sei auf einem guten Weg, seine Mittelfristziele zu erfüllen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Auch das Nettoergebnis zeigte sich mit 77 Mio. Euro (0,16 Euro/Aktie) im Geschäftsjahr 2023/24 verbessert, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 37 Mio. Euro verbucht wurde. Vor diesem Hintergrund strebe das Unternehmen zukünftig eine Ausschüttungsquote von 10 bis 25 Prozent des Ergebnisses je Aktie an, erklärte Ceconomy.
Im Geschäftsjahr 2023/24 hat MediaMarktSaturn drei neue „Lighthouses“ – Flagship-Stores in attraktiver Lage – in Deutschland, Österreich und der Türkei eröffnet; darunter ist mit rund 15.000 qm Fläche auch der größte Electronics-Store Europas in Hamburg.
Zudem war zum Ende des Geschäftsjahres die Umgestaltung der Märkte bei 64 Prozent der Standorte in Europa abgeschlossen; vor einem Jahr lag die Quote noch bei 50 Prozent. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2025/26 sollen über 90 Prozent der Märkte in den elf Ländern, in denen das Unternehmen präsent ist, umgebaut sein. Nachdem Ceconomy in der Schweiz 20 Melectronics-Standorte der Migros Gruppe übernommen hat, wurden bereits 19 Märkte als MediaMarkt wieder eröffnet.
Der Online-Anteil (inkl. Net Merchandise Value des Marketplace) lag im vergangenen Jahr inklusive des Netto-Warenwerts auf dem Marketplace bei knapp 24 Prozent. Das bedeutet ein Wachstum um 7,3 Prozent auf 5,1 Mrd. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr ist ein Online-Anteil von 30 Prozent geplant.
Nachdem der Marketplace im vorigen Geschäftsjahr in Italien und den Niederlanden startete, ist die Plattform mittlerweile in fünf Ländern verfügbar, der Umsatz (Gross Merchandise Value) stieg um 140 Mio. Euro auf 277 Mio. Euro und soll zum Ende des Geschäftsjahres 2025/26 750 Mio. Euro erreichen. Auf dem Marketplace, der im Geschäftsjahr 2024/25 auch in Belgien, Polen und der Türkei an den Start gehen soll, bieten derzeit rund 1.600 Verkäufer ca. zwei Mio. Produkte an.
Der Ertrag mit Operational Services & Solutions erhöhte sich nach Angaben von Ceconomy um 17 Prozent auf 5,1 Prozent des Gesamtumsatzes. Besonders stark nachgefragt wurden demnach die Angebote rund um Geräteversicherungen, Garantieverlängerungen und Telekommunikation. Auch der Reparaturservice werde von den Kundinnen und Kunden positiv angenommen, erklärte das Unternehmen.
Ein entscheidender Treiber für die Profitabilität des Unternehmens sei Retail Media, betonte Ceconomy. Dabei nutzen Einzelhändler ihre Websites, Apps und stationären Filialen als Werbefläche für Marken, um Kampagnen zu ermöglichen, die auf Kundendaten und dem Einkaufsverhalten basieren. Bei Ceconomy ist der Retail-Media-Ertrag im vergangenen Geschäftsjahr um 30 Mio. Euro auf 48 Mio. Euro gewachsen. Damit hat das Unternehmen nach eigenen Angaben das angestrebte Ertragsziel von 45 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2025/26 bereits übertroffen. MediaMarktSaturn will weiter in Instrumente wie Künstliche Intelligenz und datengetriebene Produkte investieren, um Wachstum zu erzeugen.
Der Anteil der Eigenmarken am Gesamtumsatz stieg im vergangenen Geschäftsjahr leicht um 0,3 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent; dabei entwickelten sich die Segmente Elektrogroßgeräte, TV und Accessoires besonders positiv. Ceconomy sieht in den Eigenmarken weiteres Potential und hat bereits in Verbesserungen des Warenangebots investiert.
Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen einen moderaten Anstieg des währungs- und portfoliobereinigten Gesamtumsatzes. Das bereinigte EBIT soll hingegen deutlich wachsen, und zwar vor allem durch positive Entwicklungen in den Regionen DACH und West-/Südeuropa.
„Wir wollen weiter daran arbeiten und investieren, unser Geschäftsmodell zu einem Plattformansatz zu wandeln und noch mehr Möglichkeiten für unsere Kundinnen und Kunden zu bieten”, kommentierte Ceconomy CEO Dr. Karsten Wildberger. „Wenn uns das gelingt, dann sind wir auch in Zukunft erfolgreich.“
An der Börse wird diese Zuversicht offensichtlich noch nicht geteilt: Der Kurs von Ceconomy lag am Nachmittag des 18. Dezembers um 7,2 Prozent unter dem des Vortags.