Hauptsitz des Geschäftes wird München sein. Der Zusammenschluß wird im Laufe des vierten Quartals dieses Jahres erwartet.
„Mit dieser Partnerschaft haben wir eine nachhaltige Perspektive für unser Mobiltelefongeschäft gefunden. BenQ und Siemens ergänzen sich ideal. Wir kombinieren unsere Stärken mit dem sehr erfolgreichen Consumer-Geschäft von BenQ. Daneben ergänzen wir uns perfekt auch in geografischer Sicht. BenQ, bisher stark in Asien, erhält so den Zugang zu den europäischen und lateinamerikanischen Märkten, wo wir führende Positionen einnehmen“, so Klaus Kleinfeld, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG.
Siemens wird sich im Rahmen einer Aktienbeteiligung an dem taiwanesichen Unternehmen engagieren. Die Transaktion beinhaltet darüber hinaus auch die Marken- und Namensrechte, die von BenQ für die Dauer von insgesamt fünf Jahren genutzt werden dürfen. K. Y. Lee, Chairman & CEO von BenQ: „Durch die Akquisition des Mobiltelefongeschäfts von Siemens sind wir unserem Ziel, zu den größten Anbietern im Markt aufzuschließen, ein erhebliches Stück näher gekommen. Mir der Transaktion bekommen wir exzellente Mitarbeiter, etablierte Verkaufskanäle und eine hochkarätige Kundenbasis. Die starke Siemens-Marke unterstützt diese Expansionsstrategie. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern und dem Management. Ich bin fest von den Vorteilen dieser Akquisition überzeugt und absolut sicher, daß unsere Anteilseigner das auch so sehen.“
BenQ übernimmt von Siemens in Manaus (Brasilien) und in Kamp-Lintfort (Deutschland) sämtliche Entwicklungs- und Produktionsstandorte, zentrale Funktionen sowie Marketing und Vertrieb. Auch die Fabrik in Shanghai (China), die mit einem chinesischen Partner als Joint-venture betrieben wird, bleibt als Entwicklungs- und Produktionsstandort erhalten. BenQ garantiert eine Auslastung der dortigen Kapazitäten für einen Zeitraum von drei Jahren. Das Einverständnis des Partners bei diesem Joint-venture vorausgesetzt, wird BenQ danach in einem nächsten Schritt die Kapazitäten übernehmen.
„Für uns war die Weiterführung des Standortes Kamp-Lintfort ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für einen Käufer. Wir haben damit für unsere Mitarbeiter, wie im Ergänzungstarifvertrag zugesagt, eine gute Zukunftsperspektive geschaffen. Dabei haben die mit den Mitarbeitern vereinbarten Maßnahmen entscheidend dazu beigetragen, die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu sichern“, so Kleinfeld.
Die beiden Partner haben eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Im Zuge der Transaktion zeichnet Siemens neue Aktien von BenQ in Höhe von 50 Mio. Euro und baut auf BenQ als bevorzugten Partner für Komplettlösungen (End-to-End) für mobile Kommunikation. „Siemens wird auch weiterhin seinen Kunden im Telekommunikationsbereich alles aus einer Hand bieten. Mit BenQ haben wir einen Partner gefunden, der uns dazu entsprechende Produkte liefern wird. Darüber hinaus werden wir eng bei Forschung und Entwicklung zusammenarbeiten. Außerdem wollen wir bei der gemeinsamen Kundenansprache und im Vertrieb Synergien nutzen“, so Lothar Pauly, Chef des Siemens-Bereiches Communications.
Die Vereinbarung haben der Aufsichtsrat der Siemens AG, Berlin und München, und das Board von BenQ zugestimmt. Die Vereinbarung steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung einer Hauptversammlung von BenQ.