Die Langlebigkeit von elektronischen Consumer-Produkten ist für viele Konsumenten wichtig. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts innolink im Auftrag des ZVEI. Besonders bei Waschmaschinen spielt dieser Faktor eine große Rolle: Für 64 Prozent der Befragten ist er sehr wichtig. Rund die Hälfte der Befragten legt darauf auch bei anderen Geräten wie Fernsehern oder Wasserkochern Wert.
Auch Reparierfähigkeit ist ein wichtiges Kriterium bei der Kaufentscheidung, ihre Bedeutung hängt aber stark von der Art des Gerätes ab: So ist für 40 Prozent der Befragten beim Neukauf einer Waschmaschine sehr wichtig, dass diese einfach zu reparieren ist. Bei Fernsehern ist dieser Aspekt nur dagegen nur für 28 Prozent ein relevantes Verkaufsargument – damit landet die Reparierfähigkeit auf dem drittletzten Platz von insgesamt zehn abgefragten Kriterien, die im Falle einer Neuanschaffung für Konsumentinnen und Konsumenten entscheidend sein können.
Trotzdem werden defekte Geräte der drei abgefragten Produktgruppen offensichtlich eher selten repariert: Jeder Fünfte ließ eine defekte Waschmaschine instand setzen oder reparierte diese selbst, bei TV-Geräten waren es sogar lediglich zehn Prozent, bei Wasserkochern nur acht. Geantwortet haben hier jeweils diejenigen, die zuvor angegeben hatten, dass in ihrem Haushalt in den vergangenen zwei Jahren ein entsprechendes Gerät kaputt gegangen war.
Unter den Gründen, warum auf eine Reparatur verzichtet wird, spielen die Kosten eine große Rolle: So gaben 47 Prozent an, dass ihr defektes TV-Gerät nicht repariert wurde, weil das aus ihrer Sicht nicht wirtschaftlich war. Bei Wasserkochern waren es 44 Prozent, bei Waschmaschinen 40 Prozent.
Viele Kunden entschieden sich zudem gegen eine Reparatur, weil sie ohnehin den Wunsch hatten, ein neues Gerät zu erwerben. Dies traf der Umfrage zufolge vor allem auf Kleingeräte zu: Ein Viertel der Befragten gab an, eine Reparatur des Wasserkochers aus diesem Grund nicht in Erwägung gezogen zu haben. Bei Waschmaschinen gab dies bei 16 Prozent der Befragten den Ausschlag, bei TV-Geräten bei 14 Prozent.
Oft dauert es den Kunden auch schlichtweg zu lange, bis ein Gerät nach der Reparatur wieder einsatzbereit ist. Ein irreparabler Defekt kommt dagegen laut Umfrage eher selten vor: Nur rund jeder Zehnte gab an, dass eine Reparatur seines defekten Geräts nicht durchführbar war.
Der Kauf von gebrauchten bzw. wiederaufbereiteten Geräten ist besonders bei Elektrohausgeräten noch wenig verbreitet. Mit dem steigenden Bewusstsein der der Konsumenten für Nachhaltigkeit könnte sich dies aber ändern: 42 Prozent der Befragten gaben in der ZVEI-Erhebung an, schon einmal ein gebrauchtes Gerät erworben zu haben. Am häufigsten wurden dabei wiederaufbereitete Smartphones (49 Prozent) sowie Computer und Notebooks (33 Prozent) gekauft. 28 Prozent der Befragten haben schon mindestens einmal ein gebrauchtes bzw. aufbereitetes TV-Gerät erworben, ein gebrauchtes Hausgerät wurde nur von 13 Prozent gekauft. Dabei handelte es sich am häufigsten um eine Waschmaschine.
Vergleichsweise wenig Vorbehalte gegen gebrauchte und wiederaufbereitete Geräte haben jüngere Verbraucher: 63 Prozent der unter 35-Jährigen haben sich schon einmal für so ein Produkt entschieden. Für die Zukunft kann sich mehr als ein Drittel aller Befragten vorstellen, ein gebrauchtes Gerät zu erwerben.
Die Umfrage wurde im März 2021 vom Meinungsforschungsinstitut innolink im Auftrag des ZVEI durchgeführt. Befragt wurden 1.528 Personen in Deutschland.