ZVEI fordert schnelleren Breitbandausbau
Weil ein unzureichender Breitbandausbau zu einem entscheidenden Standort- und Wettbewerbsnachteil für die regionale Wirtschaft werden kann, hat der ZVEI wenige Tage vor den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen einen schnelleren Ausbau der Breitbandnetze im bevölkerungsreichsten Bundesland gefordert. Um den Anschluss nicht zu verlieren, müsse vor allem in ländlichen Regionen noch mehr Tempo in die Bereitstellung von gigabitfähigen Netzen an Gewerbestandorten kommen, betonte der Verband in einer Pressemitteilung. Denn eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur sei essenziell für die Digitalisierung und die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.
„Wir haben in NRW in allen Regionen starke Industrieunternehmen, für die die Digitalisierung mit Themen wie Industrie 4.0 eine große Chance ist”, erklärte Ulrich Leidecker, Vorsitzender der ZVEI-Landesstelle Nordrhein-Westfalen. „Ohne digitale Infrastrukturen, also moderne, schnelle Internetanbindungen und zukünftig auch 5G, werden wir im internationalen Wettbewerb nicht bestehen können.“
In Nordrhein-Westfalen waren nach Angaben des ZVEI Ende 2019 nur 24 Prozent der Gewerbestandorte mit leitungsgebundenen Gigabitanschlüssen versorgt – das liegt leicht unter dem Bundesschnitt von knapp 29 Prozent. Beim Ausbau der digitalen Infrastrukturen sind die Kommunen vor Ort von besonderer Bedeutung, denn Planungs- und Genehmigungsverfahren werden in den Gemeinden entschieden, und kommunale Stadtwerke bauen teils eigene Netze auf. Mit der Digitalstrategie NRW seien landesweit erste Fortschritte gemacht worden, aber insbesondere Genehmigungsverfahren dauern oft immer noch zu lange, beklagte Leidecker und forderte Konsequenzen: „Die Bürgermeister müssen den Breitbandausbau vor Ort zur Chefsache machen – gerade jetzt in der Corona-Krise. Nur so können wir langfristig internationale Wettbewerbsfähigkeit herstellen.“