Nach dem Corona-Ausbruch im Miele Werk Euskirchen, der zu einer vorübergehenden Stillegung des Werks führte, hat Miele weitere Produktionsstops in anderen Werken bekanntgegeben. Sie werden notwendig, weil dort die Motoren fehlen, die Miele in Euskirchen fertigt. Nach vollständiger Auswertung der Reihentests aller 500 Beschäftigten in Euskirchen sind dort aktuell 18 Fälle von Corona positiv bestätigt. In zehn Fällen wurde dabei die besonders ansteckende britische Virusvariante festgestellt. Wegen der Gefährlichkeit dieser Mutation hat das zuständige Gesundheitsamt eine Quarantäneverfügung für 206 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Werkes bis einschließlich 9. März 2021 erlassen.
Damit ist die Produktionsstätte in Euskirchen, die viele der Miele-Gerätewerke mit Motoren versorgt, derzeit nicht lieferfähig. Deshalb müsse nun auch im Gütersloher Gerätewerk GTG, in Bielefeld, wo Staubsauger und Haushaltsgeschirrspüler hergestellt werden, sowie in Uničov und in Ksawerów die Produktion im Verlauf der kommenden Woche vorübergehend heruntergefahren werden, erklärte Miele. Da in diesen Werken dann auch keine Kunststoffkomponenten mehr abgenommen werden können, muss auch das Werk Warendorf pausieren. „Wir werden alles daransetzen, die Produktion in allen betroffenen Werken so schnell wie möglich wieder starten zu können und bis dahin die Folgen der Unterbrechung für die Beschäftigten sowie unsere Kundinnen und Kunden so gering wie möglich zu halten“, sagte Dr. Stefan Breit, Geschäftsführer Technik der Miele Gruppe.
Wie das Virus in Euskirchen in den Betrieb gelangt ist und sich dort ausgebreitet hat, ist weiter unklar. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die festgestellten Corona-Fälle auf unzureichende Schutzmaßnahmen zurückzuführen seien, betonte Miele. „In allen Miele-Werken gibt es ein umfassendes Schutzkonzept, um das Infektionsrisiko für die Belegschaft und Dritte so gering wie möglich zu halten“, erklärte Breit. Das Gesundheitsamt in Euskirchen habe die Maßnahmen im dortigen Miele-Werk ausdrücklich gelobt. Weil das Amt die regionale Ausbreitung der britischen Virusvariation als Hauptproblem betrachte, lasse die Werkleitung nun aber sorgfältig prüfen, ob und gegebenenfalls auf welche Weise der Infektionsschutz im Werk an die neue Sachlage anzupassen sei. Hierbei stehe Miele in engem Austausch mit dem Amt in Euskirchen.