Das Innovationsforum gfu Insights & Trends der gfu Consumer und Home Electronics GmbH fand am 13. Juli im City Cube auf dem Berliner Messegelände statt. Im Fokus stand die Notwendigkeit nachhaltig zu handeln und zu wirtschaften. In dem 90-minütigen Programm wurde aufgezeigt, wie sich Industrie, Wirtschaftsberatung und die Versicherungswirtschaft den Nachhaltigkeits-Herausforderungen stellen und Lösungen entwickelt haben, um Ressourcen- und Energieverbrauch über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes zu reduzieren. Durch die Veranstaltung führte die Wirtschaftsmoderatorin Claudia Bechstein.
Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu Consumer & Home Electronics GmbH, und Dr. Martin Schulte, Global Sector Leader Consumer Durables bei der Unternehmensberatung OliverWyman, präsentierten und diskutierten eine aktuelle Konsumentenstudie der gfu in Kooperation mit OliverWyman, die die Einstellung der Verbraucherinnen und Verbraucher zur Nachhaltigkeit und ihrem Kaufverhalten bei Consumer und Home Electronics untersucht hat: Fast zwei Drittel der Konsumentinnen und Konsumenten sagten, dass ihnen Nachhaltigkeit beim Kauf von elektrischen Hausgeräten und Consumer Electronics wichtig ist, die tatsächliche zusätzliche Zahlungsbereitschaft sei aber stark differenziert zwischen Konsumentengruppen, Produktkategorien und Nachhaltigkeitsmerkmalen. Die Bereitschaft, einen Mehrpreis für nachhaltige Produkte zu zahlen, sei besonders dann hoch, wenn sich der Preisaufschlag positiv auf die Nutzungskosten auswirkt, heißt es in einer Pressemitteilung.
Patrick Hypscher, BSH Hausgeräte GmbH, stellte die Aktivitäten von BlueMovement vor, das die Möglichkeit bietet, große Hausgeräte der Marke Bosch zu mieten anstatt zu kaufen. Dies ermögliche Komfort und Freiheit für die Abonnentinnen und Abonnenten sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit wertvollen Ressourcen durch Aufbereitung und Wiederverwendung der Geräte.
Melanie Mietzner, Wertgarantie, präsentierte die Aktion „Reparieren statt Wegwerfen“. Der Spezialversicherer für Haushaltsgeräte hat sich mit dieser Aktion der Verringerung von Elektroschrott und der Förderung der Kreislaufwirtschaft verschrieben. Eine repräsentative Studie zeigt die Fakten zur Elektroschrott-Problematik in Deutschland: u.a. die Menge des jährlich anfallenden Elektroschrotts und der CO2-Emissionen sowie die Erkenntnis, dass mehr Reparaturen von Geräten das Elektroschrott-Problem signifikant reduzieren würden.
Dr. Helmut Spoo, Dr. Spoo Umwelt-Consulting, zeigte auf, dass die Vermeidung von Abfällen, das hochwertige Recycling und die Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe immer wichtiger werden. Die Wirtschaft befindet sich in einem Transformationsprozess hin zu einer Kreislaufwirtschaft. Energieeinsparung, Ressourcen- und Klimaschutz und die Herstellung kreislauffähiger Produkte sind – nicht zuletzt beschleunigt durch den Ukraine-Krieg – drängende Herausforderungen, aber auch wirtschaftliche Chancen für die gesamte Wirtschaft, heißt es in der Pressemitteilung. Elektro- und Elektronikgeräte enthalten wertvolle und teilweise versorgungskritische Rohstoffe.