Mit hervorragenden 14,6 Prozent Umsatzzuwachs und einem Marktvolumen von insgesamt 2,5 Milliarden Euro zeigte der Bereich Unterhaltungselektronik im zweiten Quartal 2010 ein besonders positives Bild. Im Vergleich zum Vorjahresquartal erzielten der Einzelhandel mit Flachbildfernsehern fast ein Drittel mehr an Umsatz. In der Woche vor dem WM-Start wurden sogar über 50 Prozent mehr Geräte verkauft. Dabei hält der Trend zu größeren Bildschirmdiagonalen und besserer Ausstattung wie Internetzugang, 100/200Hz-Technologie oder LED an. Ebenfalls stark zulegen konnte das Zubehör. So verzeichneten die Set-top-Boxen mit einem Plus von knapp 60 Prozent den größten Umsatzsprung des Bereichs. Insbesondere Set-top-Boxen, die ein HD-Fernseh-Erlebnis ermöglichen, waren gefragt. Gute einstellige Wachstumsraten wiesen DVD-Player/Recorder und Heimkinosysteme auf. Dies wurde zum einen durch die Nachfrage nach Blu-Ray-Technologie gestützt, zum anderen durch die Bereitschaft der Kunden, die für innovative und hochwertige Produkte tiefer in die Tasche zu greifen.
Der Fotomarkt legte mit einer Wachstumsrate von 3,1 Prozent im 2. Quartal weiter zu und erzielte ein Volumen von insgesamt 632 Millionen Euro. Die dem Wertanteil nach wichtigste Warengruppe, die Digitalkameras, schwächte ihr Wachstum vom letzten Quartal etwas ab und zeigte eine moderate positive Entwicklung von knapp 2 Prozent. Kameras mit eingebautem Objektiv entwickelten sich weiterhin stabil. Erfreulich zeigten sich die Nachfrage und der Umsatz bei Kameras mit Wechselobjektiven. Innovative Features und verbesserte Eigenschaften von Kameras sorgen nach wie vor für Umsatz. Beispiele dafür sind die Integration von HD Video-Funktionen, GPS-Ortsbestimmung, kürzere Weitwinkel- oder längere Tele-Brennweiten. Diese Entwicklungen beeinflussten auch die Zubehörwarengruppen wie Wechselobjektive und Stative, die sogar zweistellig wuchsen. Das geschäft mit digitalen Bilderrahmen litt dagegen unter sinkenden Durchschnittspreisen und rückläufigen Umsätzen.
Ein Marktvolumen von 2,5 Milliarden Euro im zweiten Quartal (plus 5,8 Prozent) bedeutet für die Informationstechnologie (IT) ebenfalls einen erfreulichen Zuwachs im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die umsatzstärkste Warengruppe, die Mobilen Computer, verzeichnete im Vergleich zu den Vorquartalen zwar ein erfreuliches, aber etwas abgeschwächtes Wachstum. Zum einen konzentrierte sich die private Nachfrage im zweiten Quartal 2010 aufgrund der Fußball-WM stärker auf die Unterhaltungselektronik, zum anderen verursachte die lange angekündigte, dann aber verzögerte Einführung des Apple iPads eine gewisse Kaufzurückhaltung. Dementsprechend sank die Nachfrage nach Notebooks mit kleineren Bildschirmdiagonalen als 12 Zoll, während sie bei Bildschirmgrößen von 15,4 Zoll ungebrochen ist. Bei Computern zeichnet sich zudem ein neuer Basistrend hin zu Design orientierten, leistungsstarken All-In-One-Geräten mit einem Bildschirm in Breitformat ab. Sie weisen für das zweite Quartal ein zweistelliges Umsatzplus auf. Erfreulich war ebenfalls der Wertzuwachs bei Monitoren, der vor allem durch Ersatz-Bedarf gewerblicher Nachfrager gestützt wurde.
Mit 2,7 Prozent Umsatzwachstum und einem Marktvolumen von 856 Millionen Euro im 2.Quartal wartete der Markt für Telekommunikation mit einer soliden Entwicklung auf. Dabei erwiesen sich Smartphones wiederum als Treiber; sie konnten die Verluste bei den traditionellen Mobiltelefonen kompensieren. Besonders gefragt waren Telefone mit berührungsempfindlichem Bildschirm (Touchscreen), diese bereits fast die Hälfte aller verkauften Smartphones ausmachen. Auch die Zahl der verkauften Festnetztelefone wuchs im zweiten Quartal, vor allem durch die Nachfrage nach schnurgebundenen IP-Telefonen. Weiterhin rückläufig entwickelten sich hingegen Faxgeräte und kleine Telefonanlagen.
Etwas verlangsamt hat sich das Wachstum bei den Elektrokleingeräten. Umsätze von insgesamt 597 Millionen Euro bedeuten einen Wertzuwachs von 2,5 Prozent im zweiten Quartal 2010. Die stärksten Warengruppe des Bereiches waren Kaffee- und Espressomaschinen, Staubsauger, Rasierer, Bügeleisen und Küchenhilfen legten allesamt moderat zu. Auch die traditionellen Küchenmaschinen stützten die Umsätze dieses Markts. Die Konsumenten griffen vermehrt zu hochwertigeren Geräten mit einem höheren Preis.
Bei den Elektrogroßgeräten setzte sich im zweiten Quartal die stagnierende Umsatzentwicklung fort. Mit einem Minus von 0,3 Prozent erzielten dieses Segment einen Umsatz von knapp 1,7 Milliarden Euro. Wichtige Warengruppen wie Kühlgeräte, Kochmulden, Geschirrspüler und Herde stagnierten oder zeigten sich leicht rückläufig. Lediglich Waschmaschinen erzielten, bedingt durch die Nachfrage nach besserer Energieeffizienz und höheren Beladungsklassen, ein moderates Wachstum. Sehr erfreulich zeigte sich einzig die Entwicklung der Wäschetrockner, die dank der Nachfrage und der guten Umsätze mit energieeffizienten Geräten rund ein Zehntel an Wert zulegen konnten.
Im Bereich Office Equipment & Consumables schächte sich im zweiten Quartal mit einem Minus von 4,4 Prozent der Umsatzrückgang der Vorquartale etwas ab; insgesamt wurde ein Marktvolumen von 1,15 Milliarden Euro erzielt. Die einzige Warengruppe, die einen wahren Schub erlebte, waren Daten- und Videoprojektoren; durch den Einfluss der Fußball-WM legten die Umsätze um fast die Hälfte zulegt. Druckerkartuschen hingegen, die für über die Hälfte des Umsatzes in diesem Markt stehen, verloren weiterhin signifikant an Wert. Einen anhaltend deutlichen Abwärtstrend erfuhren zudem Laser- und Tintenstrahlgeräte mit nur einer Funktion. Lediglich Multifunktionsgeräte zeigten insgesamt eine stabile Entwicklung sowohl bei Geräten mit Tinten- wie auch bei Lasertechnologie.