Ab 1. April 2021 verwendet die BSH Hausgeräte GmbH als Verpackungsmaterial für ausgewählte Großgeräte erstmals Styropor, für das ein Rohstoff aus chemisch recycelten Kunststoffabfällen verwendet wird. Den Anfang macht die Luxusmarke Gaggenau am Produktionsstandort Dillingen. Das Unternehmen strebt aber an, in Zukunft bei allen Großgeräten weltweit solche ressourcenschonenden Verpackungen einzusetzen, deren Material von BASF entwickelt wurde.
„Unser Ziel bei der BSH ist es, die Lebensqualität zu verbessern”, betonte Silke Maurer, Chief Operating Officer der BSH Hausgeräte GmbH. „Dazu gehört es auch, natürliche Ressourcen zu schonen und zur Reduzierung von Abfall und Verschmutzung beizutragen. Einen großen Schritt auf diesem Weg haben wir bereits zurückgelegt: Seit Ende 2020 entwickeln und fertigen wir an unseren Standorten als Europas führender Hausgerätehersteller alle Produkte weltweit CO2-neutral. Das reicht uns aber nicht – wir als Gesellschaft und damit auch wir als Unternehmen müssen weg von der Wegwerfmentalität, hin zu mehr Bewusstsein für Rohstoffe und Materialien. Aus alt neu zu machen und so Abfall zu vermeiden ist daher ein Kernelement des Kreislaufwirtschaftsansatzes der BSH. Mit der Nutzung von Styropor-Verpackungen, für die Rohstoffe aus dem chemischen Recycling eingesetzt werden, leisten wir einen aktiven Beitrag zu unseren Nachhaltigkeitszielen und zur industrie-übergreifenden Kreislaufwirtschaft. Wir freuen uns mit BASF einen langjährigen, erfahrenen Partner an unserer Seite zu haben, der uns bei der Erreichung dieser Ziele unterstützt.“
Das von BASF entwickelte Material Styropor Ccycled hat die gleichen Eigenschaften wie herkömmliches Styropor. So bleiben Eigenschaften wie hervorragende Stoßdämpfung und hohe Druckfestigkeit erhalten, die für den Schutz der Hausgeräte wichtig sind. In der Produktion der neuen Variante des seit 70 Jahren bekannten Verpackungsschaumstoffs werden fossile Rohstoffe durch Pyrolyseöl ersetzt, das von BASF-Partnerfirmen aus Kunststoffabfällen gewonnen wird, die sonst energetisch verwertet oder deponiert würden. BASF setzt dieses Öl zur Herstellung neuer Kunststoffe am Beginn der Wertschöpfungskette ein.
Da sich recycelte und fossile Rohstoffe in der Produktion vermischen und nicht voneinander zu unterscheiden sind, wird der Recycling-Anteil dem Styropor Ccycled über einen Massenbilanzansatz zugeordnet. Sowohl der Zuordnungsprozess als auch das Produkt selbst sind durch das unabhängige Zertifizierungsprogramm Ecoloop zertifiziert. Im Vergleich zu herkömmlichem Styropor lassen sich nach Angaben des Herstellers bei der Herstellung von Styropor Ccycled-Verpackungen mindestens 50 Prozent CO2 einsparen.
In der Zukunft soll die Zusammenarbeit zwischen BASF und BSH weiter ausgebaut werden, um die Nutzung von alternativen Rohstoffen entlang weiterer Wertschöpfungsketten zu prüfen und Lösungen zur Schließung des Kunststoffkreislaufs in diesen Bereichen zu finden. Dies schließt die Betrachtung weiterer Recyclingverfahren mit ein. Da sich unverschmutzte Styropor-Verpackungsabfälle sehr gut mechanisch recyceln lassen, ist diese Art des Recyclings heute bereits weit verbreitet und soll in den kommenden Jahren weiter intensiviert werden.