BITKOM erhöht Prognose für den Hightech-Markt

Die Hightech-Industrie in Deutschland präsentiert sich im Herbst 2008 widerstandsfähig gegen die abflauende Konjunktur“, sagte BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer. Gründe für die Anhebung der Umsatzprognose sind insbesondere das überraschend gute Geschäft mit Produkten der digitalen Consumer Electronics sowie unerwartet kräftig steigende Teilnehmerzahlen im Mobilfunk.

Wachstumstreiber bleiben die Segmente Software und IT-Dienste. Für das Jahr 2009 rechnet der BITKOM mit einem Wachstum des Gesamtmarktes in Höhe von 1,5 Prozent. Angesichts allgemein gedämpfter Konjunkturprognosen für das kommende Jahr forderte Scheer die Regierungsparteien auf, die Wachstumspolitik in den Mittelpunkt ihres Bundestagswahlkampfes zu stellen.

Besser als erwartet läuft auch das Geschäft mit digitalen Consumer Electronics. Der Umsatz wird 2008 voraussichtlich um 5,4 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro zulegen. Im Frühjahr war der BITKOM noch von plus 2,4 Prozent ausgegangen. „Die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele haben einen kräftigen Schub gebracht“, sagte Scheer. Bei Flachbildfernsehern wird es mit plus 30 Prozent auf 5,7 Millionen Stück einen neuen Absatzrekord geben. Ebenfalls auf Top-Niveau liegen die Verkäufe von Spielkonsolen und Navigationsgeräten.

Den stärksten Beitrag zum ITK-Markt leistet in diesem Jahr die Informationstechnik mit einem Umsatzplus von 4,2 Prozent auf 66,6 Milliarden Euro. Zulegen können vor allem die Anbieter von Software mit plus 5,3 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro und IT-Diensten mit 6,3 Prozent auf 32,7 Milliarden Euro. Sie profitieren von den steigenden Investitionen von Unternehmen und öffentlicher Hand in moderne IT-Systeme.

In der Telekommunikation sinkt der Umsatz im laufenden Jahr voraussichtlich um 1,2 Prozent auf 66,5 Milliarden Euro. Noch nie konnte man so günstig telefonieren oder im Internet surfen. Rund 4,3 Millionen Haushalte in Deutschland haben ihren Festnetzanschluss inzwischen abgeschafft und telefonieren ausschließlich mit dem Handy. Dennoch steigt das Gesprächsaufkommen über alle Netze kräftig an: allein in den letzten drei Jahren um fast zwölf Prozent. Deutlich besser als erwartet entwickeln sich die Teilnehmerzahlen im Mobilfunk. Bis zum Jahresende wird es nach BITKOM-Schätzung 110 Millionen Mobilfunkkarten in Deutschland geben.