Schon 1979 gründeten Philips und Sony ein gemeinsames Team von Ingenieuren, um die neue digitale Audiodisk gemeinsam weiter zu entwickeln, denn beide Unternehmen hatten bereits damals umfangreiche Erfahrung in der Digitalisierung von Musik und in der optischen Abtastung digitaler Informationen mit Hilfe eines Lasers. Der Zusammenarbeit lag das gemeinsame Interesse zu Grunde, mit der CD einen Weltstandard für die Musikspeicherung zu schaffen. Zahlreiche Entscheidungen mussten in den folgenden Monaten getroffen werden, so zum Beispiel die Frage nach dem Durchmesser der Disk. Ursprünglich passte – bei einem Durchmesser von 11,5 Millimetern – auf eine CD eine Stunde Musik. Doch bald entschieden sich beide Partner, die Speicherkapazität auf 74 Minuten zu erhöhen, um Liebhabern klassischer Musik die Chance zu geben, Beethovens Neunte komplett von nur einer CD hören zu können. Der CD-Durchmesser wurde deshalb auf 12 Zentimeter vergrößert. Im Juni 1980, als der neue Standard von Philips und Sony definiert war, erschien das „Rote Buch“ mit allen technischen Details des neuen Standards.
Das Werk in Langenhagen, das die erste CD der Welt gepresst hatte, gehörte zur ehemaligen Philips Tochter Polygram. Unter den ersten dort produzierten CDs waren „The Visitors“ von Abba und die Alpensinfonie von Richard Strauß, dirigiert von Herbert von Karajan. Zu kaufen waren die ersten CDs allerdings erst im November – und das auch nur in Japan. In Europa und den USA erfolgte der Marktstart im Frühjahr 1983. Gemeinsam mit den ersten CDs – der Startkatalog umfasste bereits 150 Titel – kamen auch die ersten CD-Player in den Markt.
Die CD gilt heute als Vorfahre der gesamten Familie optischer Speichermedien wie CD-Rom, CD-R, CD-RW, DVD, DVD-R, DVD-RW und Blu-ray. Philips schätzt, dass seit der Erfindung der CD vor 25 Jahren weltweit rund 200 Milliarden CD verkauft worden sind. Könnte man alle diese CDs übereinander stapeln, würde die Höhe dieses Turms dem Sechsfachen des Erdumfangs entsprechen – und dass, obwohl eine CD lediglich 1,2 Millimeter dünn ist. Sowohl die CD als auch die DVD sind wegen ihrer digitalen Qualität, ihrer Mobilität und Robustheit nach wie vor ein sehr weit verbreiteter Ton- und Datenträger für Musik und Videos.